Hermes verzeichnete 2012 zum neunten Mal in Folge ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Die unter der Dachmarke operierenden zwölf Einzelgesellschaften, die weltweit handelsnahe und logistische Dienstleistungen erbringen, steigerten den Gesamtumsatz um sieben Prozent auf 1.928 Millionen Euro gegenüber 1.800 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei partizipiert Hermes mit über 452 Millionen transportierten Sendungen in den EU-Staaten und einer um acht Prozent gewachsenen Paketmenge weiterhin am E-Commerce-Boom. 2013 werden neue Standorte in Europa, Asien und den USA aufgebaut. Zudem erhält das Unternehmen noch im laufenden Geschäftsjahr einen Aufsichtsrat.
„Die von Hermes konsequent verfolgte Strategie, seine vielfältigen Leistungen für den Handel zu internationalisieren, ist erfolgreich. Entsprechend gehen wir davon aus, unsere positive Entwicklung fortzusetzen und 2013 erstmals einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro zu erreichen“, sagt Hanjo Schneider, Vorstand der Otto Group für das Segment Service und CEO Hermes Europe. „Unser Ziel ist es, kleinen wie großen Händlern alle notwendigen Lösungen für die Erschließung neuer Märkte in Europa, Asien oder Südamerika anzubieten. Entsprechend bauen wir weltweit neue Standorte auf und unsere Vertriebsstruktur aus“.
Globaler Full-Service Anbieter für den Handel
Als weltweit einziges Unternehmen offeriert Hermes alle Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette des Handels unter einem Markendach. Handelsunternehmen jeglicher Größe können alle benötigten Dienstleistungen an Hermes outsourcen – angefangen von der Warenbeschaffung in Asien bis zur Auslieferung an den Endkunden in Deutschland. So lassen zum Beispiel international renommierte Modemarken wie Escada, Bombay, Arqueonautas, H.I.S. und Wolford ihre E-Commerce-Aktivitäten von Hermes managen.
Die auf den Aufbau und das Management von Online-Shops für Mode- und Lifestyle-Marken spezialisierte Hermes NexTec bietet seine Dienstleistungen auch in Russland, den USA, China und in Brasilien an, um europäische Händler vor Ort zu betreuen oder aber umgekehrt als Enabler für nationale Marken das europäische Online-Geschäft zu erschließen. Dabei ergeben sich für den Handel attraktive Synergien durch die Nutzung weiterer Hermes Services, beispielsweise im Fulfilment oder bei der Transportlogistik.
Investitionen in Standorte und Vertriebsstrukturen weltweit
Um die Position als Partner für den globalen Handel weiter zu stärken, baut Hermes seine Infrastruktur 2013 deutlich aus. Im Bereich der Qualitätsprüfung und Zertifizierung eröffnet das Unternehmen zusätzliche Standorte in Hongkong, Shanghai sowie an Produktions-standorten in Indien. Bei der Warenbeschaffung wurde 2012 die Marktentwicklung in Bangladesch, Myanmar und Kambodscha forciert. In den kommenden Monaten sollen insbesondere Beziehungen zu Produzenten in Taiwan und Indonesien etabliert werden.
Mit zusätzlichen Vertriebsbüros in den USA, Frankreich und Benelux sollen die Leistungen der Hermes Gesellschaften verstärkt auch den in diesen Märkten vertretenen, international expandierenden Händlern angeboten werden. In Deutschland wird der Ausbau regional orientierter Vertriebsstandorte fortgesetzt, um das Geschäft für kleine und mittelständische Auftraggeber im Bereich des europäischen Straßentransports weiter zu intensivieren. Die deutsche Paketsparte eröffnet zudem im Mai 2013 in Wilhelmshaven (Schortens) die letzte von 18 Niederlassungen, die in den vergangenen zwei Jahren hierzulande für rund 120 Millionen EUR neu gebaut wurden.
Europäisches Paketgeschäft wächst weiter
Die Hermes Paketgesellschaften in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Italien und Russland bewegten mit 452 Millionen rund 20 Millionen Sendungen (+ 4,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Auf den Paketbereich entfielen 417,1 Millionen Sendungen – eine Steigerung von 7,5 Prozent zum Vorjahr mit 389 Millionen Paketen. Aufgrund zahlreicher Neukunden konnte das konzernunabhängige Drittgeschäft gegenüber 2011 sogar um 13 Prozent gesteigert werden. Damit generierte Hermes im Geschäftsjahr 2012 rund 70 Prozent seines gesamten Paketaufkommens außerhalb der Otto Group. In Deutschland ist Hermes zudem Marktführer bei der Auslieferung von Möbel, Elektro- und Haushaltsgeräten an den Endkunden.
Serviceoffensive für das deutsche Paketgeschäft
Für Deutschland, den größten nationalen Paketmarkt in Europa, entwickelt Hermes aktuell neue Dienste, die bis 2014 marktreif werden. Im Mittelpunkt dieser Serviceoffensive steht das Angebot zeitlich fixierter Zustellfenster, die gegenüber den Kunden webbasiert kommuniziert werden und einen komfortableren Paketempfang ermöglichen. Dazu gehören auch terminlich befristete Zustellungen an Alternativadressen sowie das kurzfristige Umleiten von Sendungen. Unter strenger Beachtung datenschutzrechtlicher Vorgaben sollen Endkunden künftig online ihr eigenes Kundenprofil erstellen und dort ihre persönlichen Zustellpräferenzen hinterlegen können.
Unternehmerische Verantwortung
Die im Vorjahr in Zusammenarbeit mit der SGS TÜV Saar GmbH erstmals durchgeführte Zertifizierung aller mit Hermes bei der Paketzustellung kooperierenden Generalunter-nehmer ist sehr erfolgreich umgesetzt worden und wird 2013 planmäßig wiederholt. Bereits Ende März wurde die diesjährige Zertifizierungsrunde gestartet, bei der unter anderem die Einhaltung der Beschäftigungsbedingungen überprüft und die Abwicklungsqualität kontrolliert wird. Im Zuge der 2012 vorgenommen Zertifizierung hat Hermes bereits bei allen Generalunternehmern die Zahlung eines Stundenlohnes von mindestens 7,50 Euro durchgesetzt, der aber in vielen Regionen bereits höher ist und bis zu 10,50 Euro beträgt.
Hermes lässt sich durch einen Aufsichtsrat kontrollieren
Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung der Hermes Gruppe wurde in Abstimmung mit der Otto Group entschieden, für Hermes Europe einen Aufsichtsrat zu installieren. Dieser soll als Kontrollorgan für alle Hermes Gesellschaften fungieren und paritätisch mit je zehn Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt werden. „Mit der Berufung eines Aufsichtsrates schaffen wir Transparenz bei der weiteren Unternehmensentwicklung und öffnen uns auch für externe Experten. Zudem kommen wir dem Wunsch unserer Betriebsräte nach, mehr unternehmerische Verantwortung übernehmen zu können“, erklärt Hanjo Schneider.
Designiertes Mitglied des neuen Hermes Aufsichtsrats ist die TV-Produzentin Sabine Christiansen, die sich unter anderem als Gründerin und Vorsitzende der Sabine Christiansen-Kinderstiftung für UNICEF sowie als Vorstandsmitglied der „Laureus Sport for Good Foundation Germany“ gesellschaftlich engagiert. Als Hermes Aufsichtsrätin wird Sabine Christiansen die Themen soziale und ökologische Nachhaltigkeit aktiv vertreten. Im September 2013 wird Hermes erstmals auch einen eigenständigen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.