Die Logistik gilt nach wie vor als Männerdomäne. In unserer Serie „Frauen in der Logistik“ stellen wir regelmäßig Mitarbeiterinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen vor. Diesmal: Rebecca Gronauer, Leiterin Betrieb am Logistik-Center Graben.
Hallo Rebecca, wie bist du zu Hermes Germany gekommen und was hast du vorher gemacht?
Rebecca Gronauer: Nach dem Abitur habe ich Sport- und Fitnesskauffrau gelernt und für ein paar Jahre die Leitung in einem Personal-Training-Studio übernommen. Ich wollte mich entwickeln und habe zusätzlich eine Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin gemacht. Später habe ich bei einem Unternehmen für Personaldienstleistung gearbeitet. Über eine gute Freundin ist der Kontakt zu Hermes entstanden. Sie ist mittlerweile Managerin Last Mile. Auch wenn wir nicht am gleichen Standort arbeiten, gibt es trotzdem einige Berührungspunkte im Job.
Was hast du im Fitnessstudio gelernt, wovon du auch für deinen Job bei Hermes Germany profitierst?
Rebecca Gronauer: Das Wichtigste, was ich dort gelernt habe, ist die Menschlichkeit. Im Fitnessstudio hast du ein sehr enges und mitunter auch persönliches Verhältnis mit den Klient*innen. So zu arbeiten habe ich niemals abgelegt und mit zu Hermes genommen. Ich finde es sehr wichtig, dass ich einen guten Draht zu den Kolleg*innen hier in der Halle habe.
Wenn du dich an deine ersten Tage bei Hermes Germany erinnerst, woran musst du denken?
Rebecca Gronauer: Ich war aufgeregt und deutlich reservierter, als ich es jetzt bin. Mit meinem Vorgänger hatte ich ein tolles, vierwöchiges Onboarding, bei dem ich nach und nach alle Prozesse gut verinnerlichen konnte. Ich habe immer mehr Aufgaben übernommen und konnte meinen Tag schließlich so gestalten, wie ich es gut finde.
Wie sieht ein typischer Tag bei Hermes Germany mittlerweile für dich aus?
Rebecca Gronauer: Ich fange relativ früh an, meistens zwischen 6 und 7 Uhr morgens. Zuerst spreche ich mit den Kolleg*innen aus der Nachtschicht und kläre die wichtigsten Themen. Gab es Probleme bei der Anlieferung und Sortierung, z. B. aufgrund von Verpackungen? Wie sieht es mit den Sendungsmengen aus? Mit den Schicht- und Gruppenleiter*innen bin ich stets in einem guten Austausch und frage auch konkret, wo sie meine Unterstützung gebrauchen könnten.
Und wie geht der Tag dann weiter?
Rebecca Gronauer: Um 9 Uhr startet die Frühschicht. Ich bin zu der Uhrzeit viel in der Halle unterwegs und tausche mich etwa mit Schichtleiter*innen aus. Gegen 14-16 Uhr startet die Spätschicht, und auch hier geht es primär um den persönlichen Austausch. Dazwischen sitze ich am Schreibtisch und kümmere mich um weitere Dinge, sichte Bewerbungen oder führe Vorstellungs- und Mitarbeitergespräche. Aktuell widme ich mich hauptsächlich einem Projekt zum Thema „Ertüchtigung“. Dabei geht es um das Ausbauen der Technik im LC Graben und darum, wie wir uns bestmöglich auf die veränderte Sendungsstruktur, Anforderungen der Auftraggeber und steigende Sendungsmengen ausrichten können. Nebenbei bin ich auch Mitglied im Betriebsrat. Man sieht schon, mir wird nicht langweilig.
Man liest häufig vom Arbeits- und Fachkräftemangel in Deutschland. Wie findet ihr eure neuen Kolleg*innen?
Rebecca Gronauer: Bei uns am Standort binden wir bei der Suche viele Kolleg*innen ein: Wer kennt jemanden, der oder die für die Stelle geeignet wäre? Es läuft daher viel über Mundpropaganda, was bislang sehr gut klappt. Andere Standorte müssen proaktiv auf Job-Messen gehen, um auf Hermes aufmerksam zu machen. Ich beobachte im Markt aber einen positiven Trend. Wir bekommen heute sehr viel mehr Bewerbungen als in den vergangenen Jahren.
Worauf achtest du bei Vorstellungsgesprächen? Was ist dir wichtig?
Rebecca Gronauer: Dass die Bewerber*innen und ich ein echtes Gespräch führen und es nicht nur ein Interview bleibt, wo mir mein Gegenüber auswendig gelernte Phrasen mitteilt. Auf die Weise kann ich viel mehr über die Person erfahren. Ein lockeres Gespräch und die Menschlichkeit stehen für mich im Vordergrund. Wer bist du? Wo kommst du her? Zwischendurch geht es auch um fachliche Fragen, aber primär geht es um ein gegenseitiges Kennenlernen.
Welchen Tipp hättest du für Bewerber*innen?
Rebecca Gronauer: Bei Hermes wird die Menschlichkeit sehr großgeschrieben. Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung sind besonders. Wir passen hier aufeinander auf.
Letzte Frage: Du bist 29 – den meisten Menschen in deinem Alter würde das frühe Aufstehen wahrscheinlich recht schwerfallen.
Rebecca Gronauer: Meine Freundinnen machen sich alle über mich lustig, wenn ich ihnen um 21 Uhr schreibe, dass ich jetzt schlafen gehe. Ich muss auch darüber schmunzeln. Unter der Woche gehe ich nach Feierabend höchstens noch zum Sport, etwa zum Spinning oder Krafttraining. Ich freue mich umso mehr, wenn ich mich morgens fit und ausgeschlafen fühle.
Vielen Dank für das Gespräch!