Hermes Newsroom

Hinter den Kulissen: „Man könnte sagen, ich bin eine Art Ein-Mann-Feuerwehr“

Wechselaufbaubrücken vor einem Logistik-Center von Hermes Germany (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

Thomas, du arbeitest seit vielen Jahrzehnten bei Hermes Germany. Was gefällt dir hier so gut?

Thomas Tiedemann: Ich mag die Kultur im Unternehmen gerne. Ich verstehe mich gut mit meiner Vorgesetzten, die Kolleg*innen sind wahnsinnig nett. Man hört einander zu und hilft sich gegenseitig – das finde ich toll.

Als du 1981 bei Hermes als Zusteller angefangen hast, konntest du das allerdings noch nicht wissen. Was war für dich damals ausschlaggebend?

Thomas Tiedemann: Nach meiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann hatte ich zwei Angebote: Eines davon von Hermes. Ich fand den Namen super, weil Hermes der griechische Götterbote ist. Außerdem gefiel mir die Firmenfarbe Blau. Jedenfalls habe ich meine Entscheidung nie bereut.

Wie ging es dann für dich weiter?

Thomas Tiedemann: Recht bald wurde ich in ein Programm für angehende Führungskräfte aufgenommen und wurde danach stellvertretender Depotleiter in Bremen. Einige Jahre später habe ich kurze Zeit als Teamleiter in Österreich gearbeitet und nach meiner Rückkehr wieder in Bremen als Operations Manager – bis zur Rente im Jahr 2024. Das kann man sich als eine Art Betriebsleiter vorstellen, der unter dem Depotleiter oder der Depotleiterin unter anderem die operativen Abläufe steuert und sich um viele Personalfragen kümmert.

Thomas Tiedemann (Foto: Privat)

„Ich will helfen, besser zu werden“

Eigentlich bist du also schon im Ruhestand, aber du arbeitest als kaufmännischer Mitarbeiter in Bremen weiter. Vor allem kümmerst du dich um die Qualitätssicherung in der Region. Was muss man sich darunter vorstellen?

Thomas Tiedemann: Meine Aufgabe ist sicherzustellen, dass unsere Pakete pünktlich und zuverlässig geliefert werden. Dazu schaue ich mir die Daten an und spreche viel mit unseren Vertragspartnern. Dort, wo es Auffälligkeiten gibt, helfe ich. Man könnte sagen, ich bin eine Art Ein-Mann-Feuerwehr.

Wie genau sieht deine Hilfe aus?

Thomas Tiedemann: Mein Ansatz ist Prävention. Ich will den Zusteller*innen helfen besser zu werden, damit es gar nicht erst zu Abfällen in der Qualität kommt. Dafür spreche ich viel mit ihnen und den Partnern. Ich bin ein Klartext-Typ. Am wichtigsten ist, als Ansprechpartner einfach vor Ort zu sein, wenn es Probleme gibt. Und vor allem: Auch Dinge zu loben, die gut laufen.

Solche Gespräche sind wahrscheinlich nicht immer einfach.

Thomas Tiedemann: Für mich ist zentral, dass wir immer auf Augenhöhe sprechen. Es ist ein Dialog, in dem wir gemeinsam die besten Lösungen suchen. Ein gutes Beispiel ist unser Programm „Manndeckung“ hier in der Region: Damit helfen wir Zusteller*innen ganz konkret bei der Arbeit: Wie wird das Fahrzeug am besten beladen? Bei welchen Kund*innen ist die Haustür vielleicht schwierig zu finden? Das Tolle ist: Wir sehen in den Zahlen, wie die Qualität in der Zustellung durch das Programm noch besser wurde.

Digitalisierung als Segen

A propos Zahlen: In Sachen Daten hat sich ja Einiges getan, seit du bei Hermes eingestiegen bist.

Thomas Tiedemann: Ja – und das ist ein wahrer Segen! Man kann so viel aus den Daten herauslesen, und die Digitalisierung macht alles leichter. Als ich anfing, mussten wir beispielsweise am Schichtende noch Tagesberichte mit Papier und Bleistift schreiben. Die Leistungs- und Zustellquoten wurden manuell ausgerechnet – heute gibt es alles über die ausgelieferten Pakete einfach per Knopfdruck. Ein gigantischer Fortschritt!

Bei allen Veränderungen, die du im Job miterlebt hast – gibt es auch Dinge, die gleich geblieben sind?

Thomas Tiedemann: Absolut! Die Technologie macht vieles einfacher, schneller und effizienter. Aber die Fähigkeiten, die in der Logistik wichtig sind, haben sich meiner Meinung nach nur wenig verändert. Es braucht Überblick, Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein – und den Willen, gut mit Menschen zusammenzuarbeiten. Das gilt für alle Mitarbeitenden, aber besonders für Führungskräfte. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Konsequenz ist in einer verantwortlichen Position entscheidend. Mal muss man Kritik äußern, mal sollte man besser loben. Aber die Maßstäbe, nach denen das passiert, sollten gleich bleiben – und idealerweise transparent gegenüber den Mitarbeitenden oder Vertragspartnern.

Du könntest jetzt auch zu Hause sein und deinen Ruhestand genießen. Was motiviert dich, weiter jeden Tag deinen Job zu machen?

Thomas Tiedemann: Ich arbeite einfach gerne mit anderen Menschen zusammen, das finde ich schön und inspirierend. Und natürlich motiviert mich auch der Erfolg: Wenn ich sehe, dass die Zustellqualität steigt oder sich Zahlen verbessern – das ist ein tolles Gefühl. Dafür lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen.

Und was sagt deine Frau dazu?

Thomas Tiedemann: Die ist ein paar Jahre jünger und arbeitet auch noch. Meine Frau braucht niemanden, der zu Hause rumsitzt. Und ich habe keine Lust, mit der Nagelschere den Rasen zu schneiden. Lieber tue ich etwas Sinnvolles, das mir obendrein noch Spaß macht.

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