Gastbeitrag von Stefan Hinz, Teamleiter Umweltmanagement, Hermes Germany
Schon seit den 1990er Jahren setzen wir uns bei Hermes aktiv für den den Einsatz und die Förderung von Elektromobilität und alternativer Antriebe ein. Ziel ist es, eine umweltfreundliche und emissionsfreie Zustellung voranzutreiben. Elektrofahrzeuge von Hermes kommen seit vielen Jahren in ganz Deutschland zum Einsatz, von Berlin über Hamburg bis nach Stuttgart.
In Stuttgart haben wir seit April das derzeit jüngste und größte Elektrofahrzeug im Einsatz: einen 6 Tonnen schweren Fuso Canter E-Cell von Daimler, der mittlerweile über 50 Einsatztage und einen Kilometerstand von mehr als 1.000 Kilometern aufweist. Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt rund 100 Kilometer pro Batterieladung, bei einer Traglast von 3 Tonnen.
Aber nicht nur die Eckdaten überzeugen: Zum einen sind die Fahrer begeistert vom geräuschlosen Fahren ohne Motorengeräusche, andererseits gestalten sich auch das Handling und die Bedienung überraschend einfach. Eine größere Umstellung ist für Fahrer, die bislang nur konventionelle Trucks mit Verbrennungsmotor genutzt haben, nicht vonnöten – ein großer Vorteil für unsere Mitarbeiter. Technisch gesehen wirkt sich die sogenannte Rekuperationsbremse positiv auf die Reichweite aus, da sich so der Akku geringfügig wieder aufladen lässt. Rekuperationsbremsen sind Bremssysteme, die die Rückspeisung von Energie z.B. in einen Akku im Fahrzeug ermöglichen und so die Gesamtreichweite erhöhen. Nicht zuletzt loben unsere Fahrer vor allem den kleinen Wendekreis, der für eine gleichwohl agile wie sichere Navigation im Stadtverkehr ermöglicht. Eine bislang positives Fazit also.
Noch bis Frühjahr 2017 wird Hermes als exklusiver Testpartner in Stuttgart den Fuso Canter E-Cell testen und Daimler wichtige Daten aus dem Livebetrieb liefern. Künftige Fahrzeugtypen sollen somit noch besser auf die Bedürfnisse einer zukunftsorientierten, modernen Logistik angepasst werden. Dabei steht vor allem die weitere Erhöhung der Reichweite im Fokus. Verbesserungsbedarf sehen wir ganz unabhängig vom Daimler-Konzern auch bei der Ladeinfrastruktur. Hier müssen Städte und Kommunen noch stärker als bislang Unterstützung leisten, schließlich kann eine elektrisch betriebene Flotte nur dann fehlerfrei funktionieren, wenn es ausreichend Ladestationen gibt.