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Frauen in der Logistik: „Ich helfe, dass die Münchener Haushalte versorgt werden“

(Foto: Hermes Germany)

Die Logistik gilt nach wie vor als Männerdomäne. In unserer Serie „Frauen in der Logistik“ möchten wir regelmäßig Kolleginnen aus den unterschiedlichsten Bereichen in der Logistik vorstellen. Diesmal: Barbara Strohmeier, Managerin der Hermes-Hauptzustellbasis in Garching bei München.

Barbara Strohmeier (Foto: Hermes)

Wenn Barbara Strohmeier gefragt wird, was sie beruflich macht, dann sagt sie: „Ich helfe, dass die Münchener Haushalte versorgt werden.“ 15.000 Sendungen verlassen täglich das Hermes-Depot in Schweitenkirchen in Richtung Zustellbasis. Ob Kugelschreiber, Kleidung, elektronische Geräte oder andere Ware – von Garching aus werden die bestellten Gegenstände auf etwa einhundert Zustelltouren verteilt und von den Fahrern an die Haushalte gebracht. Die 59-Jährige ist gebürtige Münchenerin, „was es eigentlich in der Form gar nicht mehr gibt“. Und auch in ihrem heutigen Arbeitsumfeld ist Barbara Strohmeier ein Unikat. „Früher habe ich bei OTTO im Call Center gearbeitet: Da waren 100 Frauen und zwei Männer beschäftigt. Als ich zu Hermes kam, war die Situation genau andersherum.“

Seit 15 Jahren ist sie bei Hermes und mittlerweile Managerin der Garchinger Zustellbasis. Morgens kommt sie mit Generalunternehmern auf dem Gelände zusammen und organisiert den Tagesablauf. Haben wir genügend Fahrer da? Sind die Warenmengen komplett? Gibt es irgendwo Engpässe? Barbara Strohmeier gibt die Richtung vor. In Zeiten der Corona-Pandemie eine große Herausforderung.

Erfolgreich durch die Corona-Krise

Zu Beginn der Corona-Einschränkungen wurden Barbara Strohmeiers Führungsqualitäten und der Alltag, wie in so vielen Berufsbranchen, auf eine harte Probe gestellt. Jeden Morgen fuhr sie durch die menschenleere Stadt nach Garching, oft mit einem mulmigen Gefühl. Die Ungewissheit und die Furcht vor den Folgen der Pandemie wurden bei ihr und den Kollegen von einer Trotzreaktion abgelöst: Jetzt erst recht. Viele ihrer Hermes-Mitarbeiter übernahmen Extraschichten oder boten freiwillig Überstundenarbeit an, damit die Versorgung garantiert und die Waren auch an die Empfänger gehen konnten. Sie stellte kurzfristig zusätzliches Personal ein, sorgte für neue Kapazitäten und manövrierte ihre Zustellbasis bislang erfolgreich durch die Krise.

Weibliche Stärken: Flexibilität, Kommunikation, Geduld

Barbara Strohmeier erinnert sich an ihre ersten Monate im neuen Job: „Vor 15 Jahren musste ich noch lernen, dass es in der Logistik auch mal ruppig zugehen kann, und dass man dies aber nicht persönlich nehmen darf. Am Anfang gab es Kollegen, die gedacht haben: Das schafft die nie. Etwa bei Schulungen, wenn ich die einzige Frau unter 20 Männern war. Wir Frauen haben die Kollegen aber überzeugen können, dass Frauen in der Logistik eine große Bereicherung im Arbeitsalltag sind.“

Im Sommer 2020 sind die Klischees über Geschlechterrollen in München sicher noch nicht komplett verschwunden, aber zumindest in der Zustellbasis bei Barbara Strohmeier ist davon nichts zu spüren. Das in jedem Klischee auch ein Funken Wahrheit steckt, glaubt sie insgeheim auch. Flexibilität, Kommunikation und das Sich-Kümmern, sagt sie, das sind schon eher weibliche Stärken. Am Ende ergänzt sich alles sehr gut: „Gerade die Mischung zwischen beiden Geschlechtern empfinde ich als sehr kooperativ und harmonisch. Natürlich bin ich immer noch in einem Männer lastigen Bereich tätig, aber das stört mich überhaupt nicht.“

Vielen Dank für den Einblick, Barbara!

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