Ob an die Haustür oder in den PaketShop – Hermes Germany beliefert ab sofort mehr als 300.000 Berliner*innen in Schöneberg, Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Tiergarten, Mitte und im Regierungsviertel emissionsfrei. Die mehr als 2,5 Millionen Sendungen pro Jahr werden per E-Transporter* oder Lastenrad zugestellt. Auch die 79 PaketShops in den entsprechenden Stadtteilen/Bezirken sind Teil von „Green Delivery Berlin“ und werden CO2-frei angefahren. Insgesamt liegt die Einsparung durch den großflächigen Einsatz der nachhaltigen Fahrzeuge bei 220 Tonnen CO2 pro Jahr. Das Nachhaltigkeitskonzept dient als Blaupause für weitere deutsche Innenstädte – wie Leipzig, Dresden und Erfurt –, die in naher Zukunft auch emissionsfrei beliefert werden. Das Konzept in Berlin ist somit Auftakt für eine grüne City-Logistik.
„Die Berliner Innenstadt ist nun mit Abstand das größte zusammenhängende Gebiet, das Hermes emissionsfrei beliefert“, erklärt Marco Schlüter, Chief Operations Officer bei Hermes Germany. „Erstmals funktioniert das Zusammenspiel von E-Mobilität, Ladeinfrastruktur und hybrid genutzten Mikrohubs so gut, dass wir eine Innenstadt flächendeckend emissionsfrei beliefern können.“
Auf 40 Quadratkilometern emissionsfrei unterwegs
Das emissionsfreie Gebiet erstreckt sich über die Stadtgebiete Schöneberg, Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Tiergarten, Mitte und das Regierungsviertel. Täglich sind 28 Lastenräder und 14 E-Transporter im Einsatz. Ausgehend von drei mit Ökostrom betriebenen zentralen Mikrohubs gehen die Fahrzeuge emissionsfrei auf Tour. Diese kleinen Depots werden in Kooperation mit anderen Firmen genutzt.
„Zahlreiche Pilotprojekte mit Lastenrädern, Mikrohubs und E-Fahrzeugen und die enge Zusammenarbeit mit den Herstellern in den vergangenen Jahren haben uns wertvolle Erkenntnisse gebracht, die wir jetzt zusammenführen“, sagt Marco Schlüter. „Die großflächige emissionsfreie Zustellung ist kein Pilot mehr. Große Teile der Berliner Innenstadt sind ab sofort eine CO2-freie Zone für Hermes.“ Insgesamt werden durch das Konzept pro Jahr 220 Tonnen CO2 eingespart.
„Die Otto Group verfolgt schon lange eine nachhaltige CR-Strategie – so konnten wir unsere CO2-Emissionen im Zeitraum von 2006 bis 2020 bereits um 56 Prozent reduzieren. Unser Ziel ist es nun, bis 2030 als gesamter Konzern klimaneutral zu sein“, sagt Kay Schiebur, Konzern-Vorstand Services der Otto Group. „Die Hermes Germany trägt einen großen Anteil dazu bei, investiert stark in die emissionsfreie Belieferung in Deutschland. Unsere Kund*innen erhalten damit erstmals die Möglichkeit, in Fragen des klimaneutralen Versands mit der Wahl des Logistik-Partners auch selbst aktiv in puncto Klimaschutz zu werden.“
Blaupause für weitere Städte
„Berlin ist nur der Anfang“, richtet Marco Schlüter seinen Blick in die Zukunft. „Als Paketdienstleister begegnen wir mit Ansätzen wie diesen den aktuellen Herausforderungen der City-Logistik in Deutschland und leisten gleichzeitig einen Beitrag für lebenswertere Innenstädte. Die großflächige emissionsfreie Zustellung in der Berliner Innenstadt soll eine Blaupause sein, um in naher Zukunft weitere Innenstädte – wie in Dresden, Leipzig und Erfurt – diesem Modell folgen zu lassen.“
„Zum Glück setzt sich das Bewusstsein für die Dringlichkeit weitreichender Klimamaßnahmen in der Gesellschaft immer weiter durch. Kund*innen richten zunehmend ihre Kaufentscheidung an nachhaltigen Kriterien aus“, ergänzt Kay Schiebur.
Nachhaltige Lösung auf der Letzten Meile mit kompetenten Partnern
Die Letzte Meile ist ein hochkomplexes Spannungsfeld und beim Aufsetzen einer komplett emissionsfreien Zustellung sind viele Faktoren zu berücksichtigen: Neben den geeigneten Fahrzeugen bedarf es zusätzlich einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur und vor allem zentraler Mikrohubs – also kleiner Sendungsumschlagplätze –, die besonders in Innenstadtlagen rar und teuer sind. „Wir nutzen in Berlin drei zentral gelegene Mikrohubs und können so mit unseren Lastenrädern direkt im Zustellgebiet starten“, gibt Pouyan Anvari, Area Manager Berlin bei Hermes Germany, Einblicke in das Mikrodepot-Konzept. Unterwegs können die Lastenradfahrer*innen die Akkus bequem austauschen. „Wir haben eine Kooperation mit Swobbee, einem Experten für Akku-Wechselstationen. So können unsere Zusteller*innen völlig problemlos immer auf frische Akkus zurückgreifen.“
Die Cargobikes sind ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätsstrategie im Berliner Zentrum. Aufgrund der geringen Verkehrsgeschwindigkeit und mancherorts für Transporter gesperrter Straßen sind die Lastenräder in diesen Gebieten sogar effizienter als konventionelle Transporter. „Vor allem im Bereich der Lastenräder haben wir viel getestet und beispielsweise den Berliner Hersteller ONO auf dem Weg zur Marktreife begleitet. Natürlich profitieren auch wir von dieser engen Zusammenarbeit, da die ONO-Lastenräder nun einen Großteil unserer Cargobike-Flotte in Berlin ausmachen“, ergänzt Pouyan Anvari. Die Cargobikes legen eine Tourenlänge von jeweils sechs bis acht Kilometern zurück und transportieren jeweils rund 120 bis 130 Sendungen täglich. Durch die zentralen Mikrohubs und die damit verbundenen kurzen Anfahrtswege ist auch das Nachladen möglich.
Aber auch weitere Unternehmen wie die PIN AG sind wichtige Kooperationspartner in Berlin. „Gemeinsam schaffen wir hier viele Synergieeffekte, wie beispielsweise die Verbundzustellung. Aber auch bei der Ausweitung unseres Konzepts wird die gemeinsame Nutzung von Mikrohubs mit der PIN AG eine wichtige Rolle spielen“, geht Pouyan Anvari auf die Zusammenarbeit ein.
*Wesentliche Unterstützung erfährt die Zusammenarbeit von Daimler und Hermes durch ZUKUNFT.DE („Zustellverkehre kundenfreundlich, nachhaltig, flexibel und transparent. Durch Emissionsfreiheit“), ein unter der Leitung Hamburgs (Projektleitstelle hySOLUTIONS) über die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen umgesetztes Vorhaben zur Elektrifizierung der Paketauslieferung auf der sog. „Letzten Meile“. Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Umsetzung der zugrundeliegenden Förderrichtlinie wird von der NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie koordiniert.