Green Delivery Berlin Radlogistik als Erfolgsfaktor: Hermes Germany weitet elektrische Zustellung in Berlin deutlich aus

Hermes Germany treibt sein Nachhaltigkeitsprojekt „Green Delivery Berlin“ weiter voran: Nach einer kontinuierlichen Ausweitung wird in diesen Wochen in Berlin der komplette innere S-Bahn-Ring auf eine elektrische Zustellung umgestellt sein. 97 E-Vans und 62 Lastenräder sorgen dafür, dass rund 680.000 Haushalte ihre Sendungen lokal CO2-frei erhalten.

Elektrisch durch Berlin: Ein Lastenrad passiert einen Hermes PaketShop in Schöneberg (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

Ursprünglich mit 40 Quadratkilometern gestartet, ist die Fläche mittlerweile so groß wie das Stadtgebiet von Paris: Hermes Germany treibt die lokal CO2-freie Zustellung in der Bundeshauptstadt entschieden voran. Nach dem Auftakt von „Green Delivery Berlin“ im Sommer 2021 kommen Sendungen in Kürze im gesamten inneren S-Bahn-Ring – und damit auf rund 106 Quadratkilometern in 67 Postleitzahlgebieten – elektrisch an die Haustüren und rund 400 Hermes PaketShops. Der Paketlogistiker hat seine Reichweite mit Blick auf die potenziell zu erreichenden Empfänger*innen damit seit Beginn des Projekts mehr als verdoppelt und kann rund 680.000 Haushalte beliefern. Hierfür sollen laut aktueller Planung 97 E-Transporter und 62 Lastenräder zum Einsatz kommen.

Eine Blaupause für nachhaltige City-Logistik, so war die Bundeshauptstadt im Sommer 2021 von Hermes Germany deklariert worden. Erstmalig hatte der Paketlogistiker zu diesem Zeitpunkt in einem zusammenhängenden Stadtgebiet die Strukturen geschaffen, um Sendungen auf seinerzeit 40 Quadratkilometern lokal CO2-frei zu liefern. Dem Berliner Beispiel sollten weitere Städte folgen. Bis Ende 2025 wird der Paketlogistiker in 80 großen deutschen Innenstädten auf der Letzten Meile elektrisch unterwegs sein. Doch auch in Berlin drehten sich die Räder weiter.

Komplett elektrisch im inneren S-Bahn-Ring

„Die Transformation der Letzten Meile ist ein stetiger Anpassungsprozess, daher bedeutete auch ‚Green Delivery Berlin‘ für uns nie Stillstand“, erklärt Marco Schlüter, Chief Operations Officer von Hermes Germany. Gestartet war der Paketlogistiker vor rund vier Jahren mit den Stadtgebieten Schöneberg, Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Tiergarten, Mitte und dem Regierungsviertel, in Kürze erfolgt die Zustellung im gesamten inneren S-Bahn-Ring auf einer Fläche von rund 106 Quadratkilometern lokal CO2-frei. Das Gebiet erstreckt sich nördlich von Gesundbrunnen über das Ost- und Südkreuz bis zum Westkreuz bzw. Messegelände.

Hermes Zusteller mit Lastenrad in Berlin (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

„Mit dem Auftakt vor vier Jahren hatten wir einen besonderen Meilenstein in der elektrischen Zustellung erreicht, den wir nun toppen können“, freut sich Schlüter. „Fast 15.000 Fußballfelder – so groß ist das Gebiet, in dem wir in Berlin nun lokal emissionsfrei unterwegs sein werden. Ich danke allen Kolleg*innen sowie unseren Partnern auf der Letzten Meile, die das ermöglichen und gemeinsam eine zukunftsgerichtete Paketlogistik vorantreiben!“

Rund 680.000 Haushalte und ca. 400 PaketShops

Mit der vollständigen Umstellung der Letzten Meile im inneren S-Bahn-Ring in den kommenden Wochen kann Hermes Germany insgesamt 67 Postleitzahlgebiete elektrisch beliefern. Damit erhalten in Berlin potenziell rund 680.000 Haushalte ihre Hermes Sendungen ohne den lokalen Ausstoß von CO2-Emissionen, ebenso werden die rund 400 Hermes PaketShops innerhalb dieser Fläche ausschließlich elektrisch angesteuert. Der Paketlogistiker spart damit etwa 600 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Um das Ziel des komplett elektrifizierten inneren S-Bahn-Rings zu erreichen, sollen nach derzeitiger Planungskapazität 97 Elektrotransporter sowie 62 Lastenräder zum Einsatz kommen – die letzten Fahrzeuge befinden sich kurz vor der Integration in die Flotte. Der hohe Anteil an Lastenrädern in der Hauptstadt stellt im Vergleich zu anderen Städten eine Besonderheit dar.

Innovatives Fahrzeugmodell: Für Hermes Germany sind drei solcher E-Transporter von L City in Berlin unterwegs (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

Besondere Rolle der Radlogistik in Berlin

„Eine One-size-fits-all-Lösung gibt es im Zuge der Transformation der Letzten Meile nicht“, weiß Martin Jugel, Sustainability Manager Operations Region Ost bei Hermes Germany. „Jede Stadt benötigt ihre individuell angepasste Strategie, auch wenn wir natürlich auf mittlerweile sehr umfassende Erfahrungswerte bei der Elektrifizierung von urbanen Gebieten zurückgreifen können.“ Im Laufe der Projektrealisierung wurde die Umsetzungsstrategie regelmäßig an die sich verändernden Gegebenheiten angepasst. Beispielsweise haben sich die technologischen Fortschritte bei E-Fahrzeugen und Cargobikes in der Zwischenzeit deutlich verbessert.

Der größte Anteil an Lastenrädern startet derzeit im südwestlichen Berlin. „Die Gegebenheiten lassen es zu, dass von der Zustellbasis in Schöneberg über 40 Cargobikes ihre Zustelltouren starten können, ein weiterer Standort im Berliner Zentrum dient als Absprungbasis für knapp 20 Lastenräder“, erläutert Martin Jugel. „Das Zusammenspiel mit unseren Partnern auf der Letzten Meile funktioniert nicht nur bei der elektromotorisierten, sondern auch bei der Zustellung per Lastenrad einwandfrei.“

Eins der mehr als 40 Lastenräder an der Zustellbasis in Berlin-Schöneberg (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

Insgesamt sind vor Ort sechs Standorte in die lokal CO2-freie Zustellung mit E-Fahrzeugen involviert. Hermes Germany nutzt außerdem zurzeit ein Mikrodepot am Messedamm im Westen des S-Bahn-Rings. Betreiberin des gemeinschaftlichen Nutzungsprojekts ist die Bahntochter DB InfraGO, Eigentümerin der Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf.

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