Hermes Germany intensiviert die Überprüfung seiner in Deutschland mit der Zustellung beauftragten Servicepartner. Damit soll die Organisation angesichts der steigenden Herausforderungen infolge der rasanten Mengenentwicklung im Markt und des Fachkräftemangels in der Branche noch besser gegen Missbrauch geschützt werden. Das 2012 eingeführte, externe Auditierungssytem wird parallel dazu unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen weiter verschärft. Im Zuge erster konkreter Maßnahmen wurde die Zusammenarbeit mit auffällig gewordenen Servicepartnern auf Basis erneuter Prüfungen beendet.
Frank Rausch, CEO von Hermes Germany: „Selbstverständlich nehmen wir sämtliche uns übermittelten Hinweise sehr ernst. Die zuletzt in der Sendung Hart aber Fair gezeigten Einzelfälle entsprechen nicht einmal ansatzweise den Maßstäben, an denen wir uns und unsere Servicepartner messen. Wir legen hohen Wert auf eine rechtmäßige, langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren 400 Servicepartnern, die in den allermeisten Fällen erfolgreich und unbeanstandet funktioniert. Dennoch müssen wir erkennen, dass es trotz aller Bemühungen offenkundig Betrugs- und Missbrauchsfälle gibt, die darauf abzielen, gesetzliche Regelungen mit krimineller Energie vorsätzlich zu unterlaufen. Verstöße gegen Recht und Gesetz werden von uns nicht toleriert. Die uns adressierten Verdachtsfälle haben wir sorgfältig geprüft und ziehen bereits entsprechende Konsequenzen.“
Maßnahmenpaket für Letzte Meile
Hermes Germany realisiert bis Herbst 2018 ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Zustellung auf der Letzten Meile in Deutschland. Dies beinhaltet unter anderem:
- Ausschließliche Zusammenarbeit mit Servicepartnern mit rechtmäßigem Sitz in Deutschland
- Fortlaufende Überprüfung der Aufenthaltstitel etwaiger Mitarbeiter aus Nicht-EU-Ländern
- Sukzessive Verschärfung des 2012 eingeführten, extern unterstützten Auditierungssystems über die gesamte Organisation
Servicepartner in NRW geprüft
Des Weiteren gibt Hermes für die vom WDR in Nordrhein-Westfalen recherchierten Hinweise bekannt:
Die in aktuellen Medienberichten gezeigten Missstände beziehen sich ausschließlich auf zwei mit Hermes kooperierende Servicepartner bzw. deren Zustellbasen in Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen). Beiden Unternehmern wurde inzwischen nach erneuter und außerordentlicher Überprüfung im Rahmen des Auditierungssystems bei Hermes fristgerecht gekündigt. Im ersten Fall ist die Kündigung bereits am 1. Oktober 2017 ausgesprochen worden. Zum Zeitpunkt der Ausstrahlung des WDR-Berichts war der gezeigte Betrieb entsprechend bereits kein Servicepartner von Hermes mehr. Im zweiten Fall haben die laufenden Ermittlungen von Zoll und Bundespolizei die Durchführung eines Sonderaudits verzögert. Die Kündigung ist bei der ersten sich bietenden Gelegenheit am heutigen 15. Dezember unter Einhaltung der vereinbarten Vertragsfristen umgehend erfolgt. Beide Unternehmer wurden über die jährliche Auditierung von Hermes regelmäßig überprüft und waren im Zuge dessen bereits auffällig geworden.
Frank Rausch kommentiert das Vorgehen: „In beiden Fällen gab es für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit keine Basis mehr. Betonen möchte ich allerdings, dass uns beide Vorgänge durch unserer etabliertes Auditierungssystem bereits bekannt und in Bearbeitung waren. Die grundlegende Wirksamkeit unseres Prüfsystems steht daher für mich außer Frage. Gleichwohl werden wir unser Auditierungssystem mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in Handel und Logistik weiterhin fortlaufend optimieren.“