#nepalquake Hermes unterstützt Erdbebenhilfe für Nepal

Pralhad Thapaliya (37) ist gebürtiger Nepalese und seit drei Jahren bei Hermes Transport Logistics (HTL) in Hamburg angestellt. Als am 25. April 2015 in seinem Heimatland die Erde bebte, war nicht nur bei ihm der Schock groß. Mit der Unterstützung der Hermes Geschäftsführung koordiniert der 37-Jährige nun kurzerhand eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer.

Katastrophe im Himalaya: Tausende Menschenleben hat ein Erdbeben der Stärke 7,8 in Nepal gefordert. Hermes hilft nun mit einer Spendenaktion. (Foto: AP/Niranjan Shrestha)

Pralhad Thapaliya (37) ist gebürtiger Nepalese und seit drei Jahren bei Hermes Transport Logistics (HTL) in Hamburg angestellt. Als am 25. April 2015 in seinem Heimatland die Erde bebte, war nicht nur bei ihm der Schock groß. Mit der Unterstützung der Hermes Geschäftsführung koordiniert der 37-Jährige nun kurzerhand eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer.

Von den meisten Katastrophen erfahren wir in Realtime aus den Medien. Die Bilder und Berichte rütteln kurz auf – und werden dann recht schnell durch die nächste Nachricht verdrängt. Das Erdbeben in Nepal aber wirkt länger nach. Denn es hat die Ärmsten der Armen getroffen. Und die Hilflosigkeit der nepalesischen Regierung, dem eigenen Volk zu helfen, berührt.

Noch näher rückt das Unglück über den Kontakt zu Menschen, die direkt betroffen sind. Das ist z.B. Hermes-Mitarbeiter Pralhad Thapaliya. Der gebürtige Nepalese, dessen Familie noch im Land ist, engagiert sich seit Jahren für die Hilfsorganisation Hanseatische Nepalhilfe e.V. Die Hermes Geschäftsführung unterstützt ihn bei diesem Einsatz und hat kurzerhand zugesagt, jede Spende im Unternehmen zu verdoppeln. Die Hermes Unternehmenskommunikation traf Herrn Thapaliya zum Interview.

„Familie sechs Tage lang nicht erreicht“

Herr Thapaliya, die Berichte aus Nepal sind nach wie vor kritisch. Wie geht es Ihrer Familie, haben Sie Kontakt in Ihre Heimat?

Pralhad Thapaliya: „Ich habe meine Familie sechs Tage lang überhaupt nicht erreicht, da die Stromversorgung in Nepal komplett zusammengebrochen ist. Die Ungewissheit ist hart. Mir wurde aber über Dritte mitgeteilt, dass es meiner Familie – meinen Eltern und meiner Schwester – gut geht. Sie sind wie durch ein Wunder quasi unbeschadet geblieben. Viele andere hatten leider nicht so viel Glück. Ich selbst kenne mindestens 30 Menschen, die das Erdbeben nicht überlebt haben. Das geht jedem Nepalesen so! Das Erdbeben ist eine nationale Tragödie, die ohne Ausnahme jeden betrifft.“

Schildern Sie uns bitte kurz die Situation vor Ort. Was hören Sie über Freunde und Bekannte?

„Das Land ist nach wie vor im Katastrophenzustand. Es mangelt am Nötigsten: Ärztlicher Versorgung, Lebensmitteln, Unterkünften. Die Situation verschärft sich außerhalb der Hauptstadt Kathmandu, da es im Hochgebirge keine Wege mehr gibt. Überhaupt: Die Menschen bewegen sich nicht – einerseits, weil es beschwerlich ist, andererseits, weil sie weitere Nachbeben fürchten. Viele schlafen sogar im Freien. Zusätzlich ist die technische Kommunikation mangels Strom vollständig abgerissen. Noch immer werden Tote geborgen. Die Leidtragenden sind vielerorts vor allem die Kinder.“

Viele Hilfsorganisationen sind bereits im Einsatz. Warum kommt die Hilfe nicht an?

„Über die schwierige geographische Lage und die kaputte Infrastruktur haben wir gesprochen. Hinzu kommt: Die Regierung ist völlig überfordert! Und auch das Militär kann nicht helfen. Das haben die letzten Tage deutlich gezeigt. Nepal ist also dringend auf internationale Hilfe angewiesen. Zusätzlich liefern sich die Nachbarn Indien und China vor Ort einen Machtkampf. Der Staat hat seine Hoheit verloren. Gleichwohl sind vor allem die großen NGOS gezwungen, mit der Regierung zu kooperieren.“

Sie unterstützen seit Langem die Hanseatische Nepalhilfe in Hamburg. Was unterscheidet sie von anderen Hilfswerken?

„Die einfache Antwort: Wir sind klein, unbürokratisch und sind nicht unbedingt auf die Regierung angewiesen. Das ist ein echter Vorteil! „Hanseatische Hilfe Nepal“ wurde vor 12 Jahren von einem Hamburger Ehepaar gegründet und wird von Nepalesen unterstützt. Ich kenne nicht nur alle Mitglieder des Vereins hier in Hamburg, sondern auch die Landessprache, die betroffenen Nepalesischen Dörfer und sogar die Menschen, die der Einsatz erreichen soll. Das macht die Hilfe sehr direkt. Wir vermitteln z.B. Patenschaften für Kinder, denen z.B. ein ansonsten in Nepal teurer Schulbesuch ermöglicht wird. Wir sorgen für den Zugang zu sauberem Wasser und für bessere hygienische Bedingungen. Das sind essentielle Grundlagen. Sicher ist: Nepal braucht jede Hilfe, um sich endlich selbst helfen zu können. Ich danke allen, die uns dabei unterstützen.“

Rausch: „Unterstützung liegt uns am Herzen“

Hermes hat Pralhad Thapaliya und der Hanseatischen Nepalhilfe sofort schnelle Hilfe zugesichert. Jeder Euro, den die Hermes Mitarbeiter innerhalb der nächsten zwei Wochen spenden, wird durch die Hermes Geschäftsführung mindestens verdoppelt. „Diese Spende und Unterstützung liegt uns am Herzen“, sagt Frank Rausch, CEO der Hermes Logistik Gruppe Deutschland und der Hermes Transport Logistics. „Als ein führender Logistikanbieter sind wir es gewohnt, anzupacken, wo unser Einsatz benötigt wird. Dass dies in Nepal der Fall ist, davon hat uns nicht zuletzt Herr Thapaliya nachhaltig überzeugt. Wir wünschen ihm und seinen Landsleuten alles Gute und vor allem viel Kraft und Erfolg für die kommenden Monate.“

Mit der Aktion unterstützt Hermes die Otto Group-Initiative “Kraft der Verantwortung“ und kommt seiner wachsenden Verantwortung als international tätigem Arbeitgeber nach. Hermes beschäftigt derzeit 12.470 Mitarbeiter aus 61 verschiedenen Nationen.

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