Apple Watch & Co. Warum Hermes jetzt auf Wearables setzt

Im Rahmen des „Hermes Immer Besser Versprechen“ hat Hermes Anfang August eine App für die neue Apple Watch gelauncht. Kunden können seitdem auch am Handgelenk bequem ihre Sendungen nachverfolgen und Mobile Paketscheine im PaketShop direkt von der Uhr abscannen lassen. Doch was erhoffen sich die Verantwortlichen von diesem Service? Und welche Bedeutung haben Wearables in einigen Jahren? Ein Interview mit Alexander Lange, Head of Portal Management & Social Media bei Hermes.

Seit April 2015 ist die Apple Watch in Deutschland verfügbar. Sie vereint ein schönes Uhrendesign mit den neusten Technologien wie z.B. der neuen Hermes App. (Foto: Hermes)

Im Rahmen des „Hermes Immer Besser Versprechen“ hat Hermes Anfang August eine App für die neue Apple Watch gelauncht. Kunden können seitdem auch am Handgelenk bequem ihre Sendungen nachverfolgen und Mobile Paketscheine im PaketShop direkt von der Uhr abscannen lassen. Doch was erhoffen sich die Verantwortlichen von diesem Service? Und welche Bedeutung haben Wearables in einigen Jahren? Ein Interview mit Alexander Lange, Head of Portal Management & Social Media bei Hermes.

Hermes: Herr Lange, Anfang August ist Hermes auf der Apple Watch gestartet. Warum dieser Schritt?

Lange: Für uns war es, nach dem Start des Mobilen Paketscheins in der Hermes App Ende 2014, nur konsequent, jetzt unser Angebot auch auf die Apple Watch zu verlängern. Wir wollen da sein, wo der Nutzer ist. Und wenn sich seine Nutzungsgewohnheiten verändern, werden wir unser Angebot darauf abstimmen. Die Verlängerung auf die Watch bietet uns die Möglichkeit, jetzt wichtige Erfahrungen und Feedbacks aus dem mobilen Kontext zu sammeln, auch wenn ein Großteil unserer Kunden noch gar keine Smart- oder Apple Watch besitzt.

Hermes: Einige Experten halten die Apple Watch bereits jetzt, vier Monate nach dem Start, für gefloppt. Unnötige Panikmache?

Lange: Definitiv. Dass wir das Ende der Fahnenstange bei der Apple Watch oder anderen Wearables noch lange nicht erreicht haben, ist doch klar. Der aktuellen Watch fehlen heute wichtige, naheliegende Features, wie autarker GPS- oder Web-Zugriff. Ohne iPhone geht auch softwareseitig fast nichts. Aber Apple testet damit den Markt und hat erst mal einen Pflock eingeschlagen. Kapitalseitig hat Apple definitiv einen langen Atem und wird m.E. ähnlich wie beim iPhone den Markt für sich entwickeln. Ich denke, wir werden in absehbarer Zeit ein deutlich „aufgebohrtes“ Modell sehen. Auf Seiten des Betriebssystems der Watch passiert das ja bereits in diesem Herbst.

Hermes: Mit rund 80 Prozent Marktanteil dominiert Android den deutschen Smartphone-Markt deutlich. Wann startet Hermes auf Wearables mit Android-System?

Lange: Wir beobachten die Nutzung und Verbreitung von Wearables im Bereich Android. Aber der Markt ist hier deutlich fragmentierter, es gibt zahlreiche Software-Versionen und Hardware-Anbieter sowie bereits zahllose Smartwatches. Das macht die Entwicklung entsprechend konsistenter Anwendungen im Vergleich zu iOS aufwändiger und komplexer. Aber ich schließe nicht aus, dass wir mit den Erfahrungen von der Apple Watch in überschaubarer Zeit auch auf Android-Wearables starten.

Hermes: Was glauben Sie: Welche Bedeutung haben Wearables hierzulande in fünf Jahren?

Lange: Eine große und die Leute werden noch selektiver als heute auf ihren Smartphones auswählen, wessen digitale Anwendungen sie an ihr Handgelenk oder ihren Körper lassen, wer also ihre persönlichsten Daten erhält. Im Zentrum wird immer der persönliche Nutzen für den Einzelnen stehen und da werden Wearables die entscheidende Schnittstelle zum Internet of Things im Alltag bilden. Das Smartphone wird verstärkt in der Tasche bleiben, verbunden mit der Welt sind wir trotzdem.

Hermes: Hermes hat Ende 2014 als erster Paketversender einen Mobilen Paketschein eingeführt. Auch auf der Apple Watch ist dieser Service integriert. Wie ist die Resonanz der Kunden?

Lange: Ehrlich? Wir sind überwältigt! Die Nutzungszahlen haben sich seit Ende 2014 mehr als verfünffacht und die Resonanz der Kunden ist durchweg positiv. Mitte 2015 haben wir bereits unsere Planungen für 2015 übertroffen. Wir haben mit dieser smarten und bequemen Lösung scheinbar einen Nerv getroffen.

Hermes: Die erste Smartphone-App hat Hermes 2010 auf den Markt gebracht. Wie viele Kunden nutzen die Apps heute?

Lange: Unsere Hermes App wurde bisher mehr als 1,5 Millionen mal heruntergeladen und installiert. Regelmäßig genutzt wird die App von mehreren 100.000 Besuchern, die die App mehrmals im Monat besuchen. Das Wachstum der mobilen Nutzung unserer Services ist derzeit wirklich beachtlich.

Hermes: Die Digitale Transformation ist also längst in vollem Gange. Auf welche Features dürfen wir uns als nächstes freuen?

Lange: Wir arbeiten bereits an der Verknüpfung der Hermes App mit dem Nutzeraccount auf unserem Webportal myHermes.de. Dadurch und durch die dahinterliegenden Services wird sich der Nutzen der App sowohl für Empfänger als auch Versender noch einmal drastisch erhöhen. Unsere Kunden dürfen gespannt sein!

Herr Lange, wir danken für das Interview.


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