Die Dekarbonisierung der Letzten Meile ist ein wichtiger Baustein, um die Logistikbranche nachhaltiger zu gestalten und damit zu einem umweltfreundlicheren Morgen beizutragen. So arbeitet Paketlogistiker Hermes Germany auf den letzten Transportabschnitten von Sendungen engagiert daran, die Menge an CO2-Emissionen durch verschiedene Maßnahmen zu verringern. Eine der Kernmaßnahmen umfasst die Transformation der Last-Mile-Struktur in 80 großen deutschen Innenstädten bis Ende 2025: In 55 Innenstädten konnte der KEP-Dienstleister die Umstellung auf eine elektrische Haustürzustellung bereits abschließen, in mehr als zehn weiteren Städten ist die Umstellung gestartet. Zusätzlich zu diesem Vorhaben elektrifiziert der Logistiker auch an weiteren Orten seine Fahrzeugflotte. Über alle Aktivitäten hinweg kann Hermes Germany hierzulande jetzt schon mehr als jede*n zehnte*n Einwohner*in an der Haustür ohne den lokalen Ausstoß von CO2 beliefern. Dazu sind nach momentanem Stand mehr als 1.100 elektrisch betriebene Fahrzeuge im Einsatz.
„Bei der Transformation hin zu einer lokal emissionsfreien Letzten Meile ist es mit dem einfachen Austausch von Fahrzeugen nicht getan. Die Umstellung erfordert individuelle, innovative Ansätze, ausgereifte technologische Lösungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Städten. Viele Herausforderungen, die zugleich enorme Chancen darstellen, die Paketlogistik nachhaltiger zu gestalten und einen positiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten“, erklärt Marco Schlüter, Chief Operations Officer bei Hermes Germany und ergänzt: „Wir sind bei Hermes Germany auf einem guten Weg. Über alle Maßnahmen summiert stellen wir derzeit auf einer Fläche von etwa 4.400 Quadratkilometern ohne den lokalen Ausstoß von CO2 zu, das entspricht der Größe von knapp 600.000 Fußballfeldern oder der gesamten Fläche von Spaniens Inseln Mallorca und Menorca.“
Gutes Vorankommen in Nordrhein-Westfalen
Eine wachsende Anzahl an Päckchen und Paketen kommt bei Hermes Germany lokal emissionsfrei mit E-Transporter oder Lastenrad am jeweiligen Bestimmungsort an. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023/24 konnte der KEP-Dienstleister die Anzahl elektrischer Zustellfahrzeuge innerhalb seiner Flotte im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Derzeit sind etwa 990 E-Transporter und 125 Lastenräder in der Zustellung für Hermes Germany unterwegs. Der Paketlogistiker kann damit knapp 9 Millionen Einwohner*innen ohne den lokalen Ausstoß von CO2 an ihren Haustüren erreichen.
Insbesondere in Nordrhein-Westfalen, speziell in der Metropolregion Rhein-Ruhr, kommt der Logistiker mit der Umstellung auf eine rein elektrische Zustellung gut voran: In insgesamt 24 Städten erfolgt die Haustürzustellung in den Innenstadtbereichen elektrisch, darunter Köln, Düsseldorf, Essen, Duisburg, Bochum und Wuppertal. Auch im östlichen Bereich der Republik sind beispielsweise in Dresden und Erfurt E-Transporter und Lastenräder auf der Letzten Meile unterwegs. Im Süden Deutschlands wurde unter anderem in Nürnberg, Regensburg, Pforzheim und in Teilen von München die Last-Mile-Struktur angepasst. Im Norden hat Hermes Germany mit einem Leuchtturmprojekt in seiner Heimatstadt Hamburg seinen bislang größten Meilenstein erreicht: Seit Ende 2023 liefert der Logistiker sämtliche Päckchen und Pakete in der Hansestadt, egal ob an die private Haustür oder einen der über 350 PaketShops, lokal emissionsfrei aus und wurde dafür von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) im Oktober letzten Jahres beim Deutschen Logistik-Preis sogar mit dem Silberrang gewürdigt.
Kontinuierlicher Ausbau im Jahr 2024
„Wir machen insgesamt gute Fortschritte und werden auch in diesem Geschäftsjahr durch verschiedene Maßnahmen immer mehr elektrische Fahrzeuge auf die Straße bringen. Neben der Letzten Meile nehmen wir dieses Jahr auch die Lange Strecke stärker in den Blick“, teilt Schlüter mit. Derzeit sind sechs E-Lkw im regulären Linienverkehr für den Paketlogistiker auf den Straßen unterwegs. Darüber hinaus ist für Hermes Germany seit Anfang des Jahres ein Wasserstoff-Lkw im Einsatz. Im Rahmen eines 48-monatigen Testbetriebs wird der Brennstoffzellenantrieb auf seine Eignung im logistischen Alltag geprüft. Zudem zieht der Logistiker bei den PaketShop-Touren nach: In Städten, in denen die Haustürzustellung bereits auf eine elektrische Zustellung umgestellt wurde, sollen sukzessiv auch die Fahrten zu und von den Hermes PaketShops lokal emissionsfrei erfolgen. Da weniger Emissionen in den Städten durch einen fließenden Verkehr emittiert werden, setzt Hermes Germany schon seit Jahren auf eine intelligente, digitale Tourenplanung, um unnötige Fahrten zu vermeiden.
Keine Transformation ohne Herausforderungen
Dass eine derartig tiefgreifende Transformation der logistischen Prozesse auf der Letzten Meile nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen und mit verschiedenen technologischen wie planerischen Herausforderungen verbunden ist, liegt auf der Hand. Grundvoraussetzung für die Paketzustellung mit elektrischen Fahrzeugen ist eine umfassende Ladeinfrastruktur. Derzeit greift Hermes Germany sowohl auf öffentliche als auch eigene Ladeinfrastruktur zurück und wird damit teilweise selbst zum Ladeparkbetreiber. So hat der Logistiker im Hamburger Stadtteil Billbrook in einen eigenen E-Mobility-Hub mit 97 Ladepunkten investiert, damit eine elektrische Belieferung der Hansestadt überhaupt erfolgen kann.
Generell braucht es für jede Stadt einen individuellen Transformationsplan, da Anforderungen und Bedingungen stark differieren. Damit ist nicht nur ein enormer planerischer Aufwand verbunden, sondern auch eine intensive Zusammenarbeit mit den Städten und Behörden gefragt. Da Hermes Germany bei der Paketzustellung mit zu 100 Prozent selbständigen Logistikunternehmen zusammenarbeitet, gilt es gleichermaßen, auch diese Partner von den Vorteilen der Elektromobilität zu überzeugen und zur Investition in entsprechende Fahrzeuge zu motivieren. An dieser Stelle hilft der technologische Fortschritt: Die neue Generation von Elektrofahrzeugen hat mit Reichweiten von bis zu 250 km und der Möglichkeit des Schnellladens viele Herausforderungen der Vergangenheit adressiert, was den logistischen Alltag erleichtert. Nicht zuletzt muss auch der politische Rahmen so gesteckt sein, dass ein technologischer Hochlauf gefördert und der Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen wirtschaftlicher wird.