Alternative Antriebe auf der IAA Gemeinsam eine Lösung finden

Ende September findet die IAA für Nutzfahrzeuge statt und viele Hersteller werden diese Informationsplattform auch diesmal nutzen, um ihre neuesten Entwicklungen zu präsentieren. Vor allem was das autonome Fahren angeht, ist die Branche schon sehr weit. Technisch ist sehr viel möglich, jetzt müssen noch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, zum Beispiel die Haftungsfragen geklärt werden.

Oliver Lanka, Head of Central Procurement & Fleetmanagement der Hermes Germany, in einem Elektrosprinter der Firma E-Cars in Berlin. (Foto: Hermes)

Gastbeitrag von Oliver Lanka, Head of Procurement & Fleet Management bei Hermes Germany

Ende September findet die IAA für Nutzfahrzeuge statt und viele Hersteller werden diese Informationsplattform auch diesmal nutzen, um ihre neuesten Entwicklungen zu präsentieren. Vor allem was das autonome Fahren angeht, ist die Branche schon sehr weit. Technisch ist sehr viel möglich, jetzt müssen noch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, zum Beispiel die Haftungsfragen geklärt werden.

Ein anderes großes spannendes Thema ist die alternative Antriebstechnologie. Immer mehr Unternehmen investieren in diese Entwicklung, zum einen, weil sie sich der ökologischen Verantwortung stellen, zum anderen, weil sie sich dadurch auf eventuelle Regulierungen von Seiten der Politik vorbereiten.

Natürlich beobachten wir als Logistikunternehmen diese Entwicklung mit Spannung. Bisher gibt es beispielsweise noch kein elektrisch angetriebenes Leichtfahrzeug für den Lieferverkehr, das in Serie hergestellt wird. Wenn wir unsere Flotte komplett auf elektrischen Antrieb umstellen wollten, wäre das im Moment gar nicht möglich.

Zwar hat das Umweltministerium die Einführung der blaue Plakette, erst einmal auf Eis gelegt, doch es kann auch ohne diesen Beschluss demnächst durchaus Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in den Großstädten geben, um die Stickoxidgrenzwerte einhalten zu können. Das würde natürlich auch Hermes betreffen. Deshalb sind wir mit den Automobilherstellern in den Dialog getreten. Wir haben gegenüber den Unternehmen, aber auch der Politik ganz klar adressiert, was unsere Anforderungen sind.

Es wird wohl mindestens bis Ende 2017 dauern, bis die ersten serienreifen Fahrzeuge auf den Markt kommen. Technisch wird dies kein großes Problem sein, betriebswirtschaftlich allerdings schon. Im Moment sind die Fahrzeuge für uns alleine nicht finanzierbar. Die Kosten sind gegenüber den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zwei- bis dreimal so hoch – egal ob es um Leasing oder Kaufen geht. Den Umweltbonus gibt es im Moment nur für Pkws. Zwar gibt es Berechnungen, die nahelegen, dass E-Autos weniger Betriebskosten verursachen als Benziner. Doch das Problem bleibt erst einmal die Anschaffung. Hier könnte vor allem die Politik ein Zeichen setzen.

Nächster Artikel