General Area Manager Jürgen Seidel zum neuen Logistik-Center in Mainz
Das neue Logistik-Center in Mainz ist Teil des großflächigen Infrastrukturprogramms von Hermes, hinter dem ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro steht. Im Interview erläutert Jürgen Seidel, General Area Manager bei der Hermes Germany GmbH, was den Standort Mainz für den Logistiker attraktiv macht und wie Hermes seine künftige Rolle in der Region interpretiert.
Herr Seidel, Sie sind als General Area Manager Hausherr im gerade eröffneten Logistik-Center (LC) in Mainz. Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Standort! Was genau ist als General Area Manager Ihre Aufgabe?
Jürgen Seidel: Vielen Dank für die Glückwünsche, die ich stellvertretend für das komplette Team Mainz gerne entgegennehme. Wir freuen uns, nach intensiver Planungsphase und der gelungenen Eröffnungsfeier, jetzt wirklich loslegen zu können. Meine Aufgabe als General Area Manager ist die gesamthafte Führung und Steuerung der Area, also ein bestmögliches Zusammenspiel insbesondere der Bereiche Sales, Operations und Last Mile, sicherzustellen. Mein/unser Ziel ist es, unsere Kunden mit guter Qualität zu überzeugen und in der Area unseren Beitrag zum nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Hermes Germany zu leisten.
Welche Gründe waren ausschlaggebend für eine Hermes Ansiedlung in Mainz?
Jürgen Seidel: Nach dem ersten Logistik-Center in Bad Rappenau geht mit Mainz das zweite LC im Rahmen unseres umfangreichen Infrastrukturprojektes an den Start. Damit konnte Hermes die Präsenz sowohl im Süden als auch im Süd-Westen der Republik deutlich ausbauen. Darüber hinaus ermöglicht der Standort Mainz insbesondere eine gute Abdeckung des Großraums Rhein-Main, inkl. der Ballungsräume um Frankfurt sowie den zwei Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden. Wir werden also unsere Service- und Leistungsversprechen weiter verbessern können, sowohl was Cut-Off-Zeiten bei unseren Auftraggebern angeht, als auch bei der Distribution zum Endkunden. Des Weiteren ist es mit den geschaffenen Rahmenbedingungen von hier aus gut möglich, die Innenstädte Mainz und Wiesbaden elektrifiziert zu beliefern.
Sie betonten in Ihrer Rede bei der Eröffnungsfeier, wie wichtig die Mitarbeiter an einem LC-Standort sind – was macht ein gutes Miteinander aus und wie motivieren Sie Ihre Mannschaft?
Jürgen Seidel: Ohne gute Mannschaft, kein Erfolg! Das beste Equipment und die beste Sortertechnik nutzt nichts, wenn die verantwortlichen Mitarbeiter nicht mit der entsprechenden Freude dabei sind. Dessen bin ich mir sehr bewusst und deshalb ist es essentiell, das Miteinander aktiv zu fördern. Dazu haben wir in den letzten Monaten z.B. Workshops veranstaltet, in denen die Mitarbeiter u.a. unser Area-Motto „geMAINZam“ selbst erarbeitet haben und intensiv über die künftige Arbeit am neuen LC informiert wurden. Den engen Austausch werden wir auch nach dem Start des LC selbstverständlich fortsetzen. Aber letztlich geht es darum, das gute Miteinander im täglichen Umgang zu leben, Mitarbeiter zu involvieren, (Entscheidungs-)Freiheit und Vertrauen zu geben, einen menschlich sauberen und fairen Umgang zu gewährleisten und – last but not least – auch gemeinsam Spaß zu haben.
Werden aktuell noch Mitarbeiter für den neuen Standort gesucht?
Jürgen Seidel: Was den kaufmännischen Bereich angeht, sind wir Stand heute voll besetzt. Im gewerblichen Bereich wird die „komplette Mannschaft“ aus dem Depot Mainz, welches wir im neuen LC integrieren, mitgehen und eine gute Basis bilden. Natürlich brauchen wir aber weitere Mitarbeiter, um zum Start einen Zweischicht-Betrieb in dieser Größenordnung zu gewährleisten. Aus diesem Grund wird es am 29. September einen Bewerbertag am LC geben. So werden wir die Lücken hoffentlich zeitnah schließen können. Um entsprechende Mengenspitzen abzudecken, werden wir darüber hinaus – in enger Abstimmung mit unseren lokalen Arbeitnehmervertretern – mit einigen Zeitarbeitskräften arbeiten. Alles in allem sind wir also sehr gut unterwegs.
Hermes Germany hat sich zum Ziel gesetzt, sich hier in der Region zu engagieren und sich aktiv in das Gemeindeleben einzubringen. Was bedeutet das für Sie persönlich und wie setzen Sie diesen Ansatz in der Area Mainz um?
Jürgen Seidel: Das bedeutet für mich persönlich, auch die lokale Politik, Städte und Kommunen, Verbände und weitere Stakeholder in unsere Überlegungen mit einzubeziehen bzw. auch als Vermittler und Berater zur Seite zu stehen. Z.B., wenn wir gemeinsam über die Herausforderungen und möglichen Lösungsansätze der urbanen Logistik der Zukunft sprechen oder unser Unternehmensziel in Bezug auf Elektromobilität vorantreiben möchten.
Manchmal aber auch einfach, Kleinigkeiten im gemeinsamen Zusammenleben mit unseren Nachbarn (z.B. Messegesellschaft Mainz) schnell und unbürokratisch zu regeln bzw. zu unterstützen. Wie so oft im Leben wird und muss das ein Geben und Nehmen in viele Richtungen sein.