Hermes testet Starship-Roboter Die wichtigsten Fragen

In Hamburg testet Hermes zunächst bis Ende 2016 drei Zustellroboter von Starship. Die Roboter verkehren zwischen PaketShops und ausgewählten Testkunden – ein deutschlandweit einmaliges Projekt. Oder doch nur ein PR-Gag? Und wie sicher sind die Roboter eigentlich? Wir haben nachgefragt.

Paketroboter von Starship: Viele Fragen haben Hermes seit Bekanntgabe der Kooperation erreicht - darunter auch kritische. (Foto: Hermes)

In Hamburg testet Hermes zunächst bis Ende 2016 drei Zustellroboter von Starship. Die Roboter verkehren zwischen drei PaketShops und ausgewählten Testkunden – ein deutschlandweit einmaliges Projekt. In den vergangenen Wochen haben uns verschiedene Fragen erreicht, die wir an dieser Stelle kurz beantworten möchten.

Kann ein Starship-Roboter geklaut werden?

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Wer es wirklich darauf anlegt, der kann einen Starship-Roboter natürlich irgendwie klauen – genauso wie auch Autos, Handys, Geldbörsen oder andere Wertsachen geklaut werden können, sofern denn genug kriminelle Energie vorhanden ist. Fakt ist aber auch: Dank verschiedener Kameras und Sensoren, GPS und eigener Lokalisierungstechnologie lässt sich die Position jedes Roboters konstant bis auf einen Zoll exakt zurückverfolgen. Ein Diebstahl ist also nicht unmöglich, in jedem Fall aber bestens überwacht.

Ist ein Starship-Roboter wirklich verkehrssicher?

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Ja. Zustellroboter von Starship werden ausnahmslos auf Fußwegen eingesetzt und fahren dabei maximal mit Schrittgeschwindigkeit, also 6 km/h. Radwege und Straßen werden nur nach vorheriger Prüfung gekreuzt. Die eingebauten Kameras und Sensoren sorgen obendrein dafür, dass nahende Hindernisse automatisch erkannt werden – und der Roboter sofort stoppt. Dank hell leuchtender LEDs ist jeder Roboter auch von weitem gut erkennbar.

Damit nicht genug: Alle von Hermes eingesetzten Roboter sind während des Betriebs außerdem zu jeder Zeit live mit einem Operator in der Leitzentrale von Starship verbunden, die alle Fahrten überwacht und bei Bedarf sofort eingreifen kann. Jeder Roboter von einem eigenen „Handler“ begleitet, der ebenfalls Kontakt zur Leitzentrale hält.

Verlieren Zusteller wegen des Roboters ihren Job?

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Nein, der Starship-Roboter ersetzt weder klassische Zustelltouren noch Zusteller. Dafür ist der Roboter auch gar nicht konzipiert. Ein Zusteller von Hermes stellt an einem Arbeitstag dutzende Sendungen zu, fährt Auto, steigt Treppen uvm. – allesamt Dinge, die ein Roboter nicht bewerkstelligen kann. Zudem kommt der Starship-Roboter ausschließlich auf dem Weg vom PaketShop zur Haustür zum Einsatz und liefert Sendungen aus, die zuvor im Shop hinterlegt worden sind. Bislang müssen solche Sendungen vom Kunden persönlich abgeholt werden, einen Lieferservice z.B. durch Zusteller gibt es nicht. Mit dem Roboter installiert Hermes also testweise einen neuen Service, der es teilnehmenden Kunden ermöglicht, auf den Fußweg zum PaketShop zu verzichten

Ist der Einsatz eines Starship-Roboters nur ein PR-Gag?

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Natürlich liegt ein solcher Verdacht nahe und ja, selbstverständlich freuen wir uns darüber, dass unsere Kooperation mit Starship in der Öffentlichkeit so intensiv diskutiert wird. Aber: Ein PR-Gag ist dieser Pilottest nicht, im Gegenteil. Wie alle Paketdienste ist auch Hermes gefragt, sich intensiv um neue Zustelltechniken Gedanken zu machen. Denn die Anzahl der transportierten Pakete nimmt deutschlandweit immer weiter zu – und wo mehr verschickt wird, bedarf es auch mehr Lieferverkehr. Besonders in den Innenstädten aber ist der Verkehr schon heute immens dicht, die Infrastruktur am Limit. Neue emissionsarme Zustelltechnologien können helfen, den drohenden Verkehrsinfarkt zu vermeiden. Und eine partielle Belieferung mit Starship-Robotern kann genauso eine Technik sein – ob sie sich bewährt, müssen Tests beweisen.

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