Hermes ist Co-Veranstalter der EIC Corporate Days Innovation als Erfolgsfaktor!

Am 26. April starten die EIC Corporate Days der comdirect und des European Innovation Councils. Ein Gespräch mit Marco Falk, Hermes Germany, und Pidder Seidl, Start-up Garage comdirect, über Innovationen, den Blick über den eigenen Tellerrand und Potenziale von Intelligenter Automatisierung (IA), Künstlicher Intelligenz (KI) und Green Logistics.

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Am 26. April starten die EIC Corporate Days, ein Vernetzungsevent der comdirect und des European Innovation Councils, das Start-ups aus ganz Europa mit führenden Unternehmen diverser Branchen zusammenbringt. Hermes nimmt als Co-Veranstalter teil. In fünf Tagen werden über 70 neue Geschäftsmodelle und innovative Ideen für Logistik und Transport, Medical Healthcare, Elektronik und Technologie, Telekommunikation und Banking präsentiert, die bereits eine Förderung von der Europäischen Kommission erhalten haben. Ein Gespräch mit Marco Falk, Senior Innovation Manager bei Hermes Germany, und Pidder Seidl, Head of Start-up Garage der comdirect, über die Bedeutung von Innovationen, den Blick über den eigenen Tellerrand und die Potenziale von Intelligenter Automatisierung (IA), Künstlicher Intelligenz (KI) und Green Logistics.

Welche Bedeutung hat Innovation für die Logistik?

Marco Falk – Strategy & Innovation – Hermes Germany

Marco Falk: Innovation spielt für die Logistik und für Hermes eine wichtige Rolle. Als Logistikunternehmen sind wir in einem dynamischen Marktumfeld vielfältigen Veränderungen ausgesetzt. Die Anforderungen unserer großen Auftraggeber entwickeln sich ständig weiter. Paket-Empfänger*innen erwarten digitale Kommunikation und Interaktion im Zustellprozess. Neue Marktakteure treten mit speziellen, kundenorientierten Lösungen in den Paketlogistikmarkt ein. Zusätzlich werden diese Entwicklungen durch die Digitalisierung, immer neue Technologien und globale Trends beschleunigt. Um in diesem dynamischen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, die eigene Marktposition auszubauen sowie zukunftsfähige Services und Geschäftsmodelle zu entwickeln, brauchen wir Innovation. Dafür treiben wir bei Hermes Germany die Digitalisierung konsequent voran. Die Digitale Toursortierung, die kontaktlose Zustellung, unser Chatbot Bo oder die Fortschritte beim Online Payment sind hier beispielhaft zu nennen. Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus darf dabei nicht zu kurz kommen. Was Innovation außerhalb des eigenen Kerngeschäfts und potenzielle, vor allem datenbasierte Geschäftsmodelle betrifft, gibt es noch Entwicklungspotential für uns.

In zwei Sätzen: Was ist die Start-up Garage?

Pidder Seidl: Die Start-up Garage ist das Prototyping und Innovation Lab der comdirect (Commerzbank). Es handelt sich um ein dreimonatiges Accelerator Programm für Startups, die gerne comdirect als ihren Kooperationspartner gewinnen wollen. Zusätzlich ermöglichen wir internen comdirect Mitarbeiter*innen ihre Ideen in Form von Prototypen in verschiedenen Product Design Sprints unter echten Bedingungen am Kunden zu testen.

Mit welcher Intention veranstaltet ihr die EIC Corporate Days?

Pidder: Wir möchten heute die Innovationen von morgen entdecken! Hierbei suchen wir spannende Start-ups in ganz Europa. Bei den EIC Corporate Days stellen sich Start-ups vor, die bereits Fördersummen von der Europäischen Kommission für ihre Innovationen erhalten haben. Das ist spannend, weil damit ein erster Proof of Concept bereits durchgeführt wurde. Ein weiterer Fokus liegt bei den EIC Corporate Days auf der bundesweiten Vernetzung mit anderen Innovationseinheiten, um branchenübergreifend voneinander zu lernen. Besonders freut uns, gemeinsam mit anderen Innovationseinheiten den Innovations- und Gründerstandort Hamburg zu fördern.

Visionäre Ideen und Geschäftsmodelle von Start-Ups: Wie passt das zu Großunternehmen? Überwiegen die Synergien oder kommt es häufig zum Culture Clash?

Pidder Seidl – Business Development – comdirect – eine Marke der Commerzbank AG

Pidder Seidl: Wir haben bei uns gemerkt, dass eine Einheit wie die comdirect Start-up Garage sehr hilfreich ist. Es ist wichtig, einen Intermediär zu haben, der beide Sprachen, die des Corporates und die des Start-ups spricht. So können wir eine mehrwertstiftende Brücke bauen und die Stärken von beiden Seiten kombinieren, ohne dass die jeweiligen Schwächen das Projekt zu sehr ausbremsen.

Mit welchen Start-ups wird Hermes während der EIC Corporate Days in den Austausch gehen?

Marco Falk: Für das Event haben wir spezielle Hermes-Challenges gestellt, auf die sich insgesamt 25 Start-ups beworben haben. Aus den Bewerbungen haben wir wiederum zwölf Start-ups ausgewählt und zum Pitch eingeladen. Es geht uns um einen großen „Fit“ für die Logistikbranche und innovative Ideen zu unseren aktuellen Herausforderungen wie beispielsweise nachhaltige Logistikkonzepte.

Apropos Nachhaltigkeit: Wie wichtig sind Green Logistics bzw. Services, die den ökologischen Fußabdruck verringern, für die Logistik?

Marco Falk: Enorm wichtig. Hermes verfolgt das Thema im Rahmen seiner Unternehmensstrategie. Zudem zeigen auch die Marktentwicklungen in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Auftraggeber und Paket-Empfänger*innen fragen gezielt nach CO2-neutraler Zustellung und entsprechenden Produkten. Gesetzliche Regularien wie die Diesel-Fahrverbote in Innenstädten erfordern nachhaltige Lieferkonzepte, um flächendeckend unsere Logistikdienstleistung anbieten zu können und auch das allgemeine Konsumbewusstsein wandelt sich, verlangt nach mehr ökologischen, sozialen, insgesamt verantwortungsbewussteren Dienstleistungen.

Ein zweiter Innovationstrend sind datenbasierte Geschäftsmodelle: Welches Potenzial liegt in Intelligenter Automatisierung (IA) und Künstlicher Intelligenz (KI)?

Marco Falk: Mit Automatisierung geht in der Regel ein großes Potenzial zur Steigerung der Effizienz und Reduzierung der Kosten einher. Insbesondere standardisierte, häufig wiederkehrende Abläufe und Tätigkeiten bieten sich hier an. Auch das autonome Fahren und dessen Einsatzmöglichkeiten im Logistikumfeld bieten enormes Potenzial und perspektivisch ganz neue (autonome) Zustellformen. Mit diesem Thema sind wir seit geraumer Zeit in Gesprächen mit unterschiedlichen Technologieanbietern im Markt. Künstliche Intelligenz könnte durch schnellere und datenbasierte Entscheidungen in hochkomplexen Szenarien, die von uns Menschen nicht mehr ganzheitlich erfasst werden können, zukünftig viele unserer Prozesse unterstützen. Beides stellt jedoch hohe Anforderungen an die Datenverfügbarkeit, Datenqualität und Datenkonsistenz.

Ein Tipp für alle Unternehmen, die Innovationsfähigkeit als Erfolgsfaktor für sich erkannt haben?

Pidder Seidl: Es ist wichtig, zwischen innovativen Ideen und Innovationen zu unterscheiden. Eine Innovation unterscheidet sich von der innovativen Idee dadurch, dass sie vom Markt angenommen wird. Hierbei zeichnet sie sich durch ein hohes Umsatz- oder Einsparungspotenzial aus. Es gilt jedoch dabei nie zu vergessen, dass ohne innovative Ideen erst gar keine Innovationen entstehen können.

Pidder und Marco, vielen Dank für das Gespräch!

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