Minister Wolfgang Tiefensee besichtigt Logistikzentrum in Ohrdruf

Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, hat heute das Logistikzentrum von Hermes Fulfilment in Ohrdruf besichtigt. Während des 90-minütigen Rundgangs warf er einen Blick hinter die Kulissen des boomenden Distanzhandels.

Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (links) hat das Versandzentrum Ohrdruf besucht. (Foto: Hermes)

Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, hat heute das Logistikzentrum von Hermes Fulfilment in Ohrdruf besichtigt. Während des 90-minütigen Rundgangs warf er einen Blick hinter die Kulissen des boomenden Distanzhandels. Frank Marquard, Geschäftsführer Operations von Hermes Fulfilment, und Betriebsleiter Jörg Reichenbach erläuterten dem Minister, wie ein modernes Lager organisiert ist und welche Prozesse ein online bestellter Artikel durchläuft, bevor er beim Endkunden eintrifft.

Das 90.000 Quadratmeter große Logistikzentrum wurde 1993 in Betrieb genommen und ist heute spezialisiert auf die Lagerung und Kommissionierung von Großstücken bis zu einem Gewicht von 31,5 Kilogramm. Dazu gehören vor allem Elektrogeräte, Teppiche, Kleinmöbel und Baumarktartikel. Rund sechs Millionen Teile werden pro Jahr in der Anlage bewegt und auf den Weg zu Bestellern in Deutschland und dem benachbarten Ausland gebracht. Zu den Auftraggebern, für die Hermes Fulfilment in Ohrdruf logistische Aufgaben übernimmt, zählt in erster Linie die Otto Group als zweitgrößter Online-Händler der Welt.

Beeindruckt war Wolfgang Tiefensee nicht nur von der Größe des Logistikzentrums, sondern auch von der technischen Ausstattung. „Die zentrale Lage und die gute infrastrukturelle Anbindung Thüringens sind der Grund dafür, dass sich hier viele namhafte Logistikunternehmen angesiedelt haben. Umso mehr freut es mich, dass die Hermes Fulfilment GmbH heute von hier aus nicht nur als Full-Service-E-Commerce-Anbieter agiert, sondern mit ihrem fahrerlosen Transportsystem auch auf modernsten technischen Standard setzt“, so Wolfgang Tiefensee.

Kurze Wege, schnelle Durchlaufzeiten

Ein Staplerleitsystem navigiert die Flurförderfahrzeuge auf dem kürzesten Weg durch die Anlage. „Der Fahrer nimmt im Wareneingang die Palette auf, scannt den daran befindlichen Barcode und erfährt über seinen Bildschirm, wo er sie einlagern soll“, informierte Geschäftsführer Frank Marquard den Minister. „Das sorgt für kurze Wege und schnelle Durchlaufzeiten.“

Im Lager sind fahrerlose Transportfahrzeuge unterwegs, die sich entlang einer Magnetpunktspur bewegen. Sie führen eine Spezialpalette mit sich, in die Mitarbeiter die von Kunden bestellte Ware legen. Wo genau die Artikel liegen und in welcher Menge sie aus dem Regal zu nehmen sind, zeigt ein Display an. „Sobald der Kommissionierer die Entnahme per Knopfdruck an dem Fahrzeug bestätigt, fährt es automatisch dorthin, wo der nächste bestellte Artikel liegt“, erläuterte Betriebsleiter Jörg Reichenbach dem Minister. Ist die Spezialpalette voll, steuert sie selbstständig den Warenausgang an. „Das speziell für das Logistikzentrum Ohrdruf entwickelte fahrerlose Transportsystem ist das erste europaweit, bei dem Personen im Automatikbetrieb mitfahren können“, wies Jörg Reichenbach auf eine Besonderheit hin.

Fachkräftemangel auch bei Hermes

In der Hauptumschlagbasis, die die Schwestergesellschaft Hermes Logistik Gruppe Deutschland betreibt, verfolgte der Wirtschaftsminister, wie eine Sortieranlage die zuvor kommissionierten Artikel 70 verschiedenen Versandrichtungen zuordnet. Weitere Stationen des Rundgangs waren der Retourenbetrieb und die von namhaften Marken autorisierte Meisterwerkstatt, in der zurückgeschickte Geräte bei Bedarf repariert werden.

Mit rund 300 Mitarbeitern und zehn Auszubildenden ist Hermes Fulfilment heute einer der größten Arbeitgeber in Ohrdruf. Trotzdem fällt es dem Unternehmen immer schwerer, den Bedarf an Fachkräften zu decken und alle Ausbildungsstellen zu besetzen. „Und das, obwohl die Logistik in Zeiten des E-Commerce eine Branche mit Zukunft ist“, machte Jörg Reichenbach den Wirtschaftsminister auf die personelle Entwicklung aufmerksam.

Nächster Artikel