Neues Logistik-Center: „Das Gesicht von Hermes in Süddeutschland“
Herr Hobein, die vielleicht wichtigste Frage vorab: Was macht eigentlich ein General Area Manager?
Markus Hobein: Mein Aufgabengebiet ist sehr vielschichtig. In erster Linie geht es darum, die Area ganzheitlich zu steuern. Das beinhaltet sowohl einen strategischen, als auch einen operativen Ansatz. Im strategischen Kontext geht es darum, die Unternehmensziele auf den eigenen Verantwortungsbereich herunterzubrechen und in den jeweiligen Fachressorts zu verankern. Gemeinsam mit meinen Area Managern übertrage ich diese Ziele dann aufs operative Geschäft der Region. Zudem ist es als General Area Manager wichtig, generelle und auch regionale Entwicklungen zu erkennen und frühzeitig Strategien abzuleiten. Spontan fällt mir dabei das Thema E-Mobilität ein. Schon jetzt zeichnet sich bei diesem Thema insbesondere in den Ballungszentren wie München eine hohe Dynamik ab. Aber auch kleinere Städte setzen sich intensiv mit diesem Thema auseinander. Solche Entwicklungen müssen wir berücksichtigen.
Mit dem Logistik-Center in Graben eröffnet Hermes seinen bislang südlichsten Standort in Deutschland. Welche Rolle spielt der Standort für Hermes mit Blick auf Gesamtdeutschland?
Markus Hobein: Ich bin davon überzeugt, dass das LC Graben eine sehr bedeutende Rolle für Hermes spielen wird – und das sowohl im gesamtdeutschen Kontext als auch speziell in Südbayern. Mit Blick auf die fortschreitende Internationalisierung des E-Commerce kommt dem Standort wegen der Nähe zu Österreich und Italien zudem eine wichtige strategische Rolle zu.
Welchen Vorteil haben Kunden und Auftraggeber in der Region davon?
Markus Hobein: Mit unserem neuen Logistik-Center rücken wir in Bayern räumlich näher an bestehende und potenzielle Auftraggeber sowie unsere Kunden heran. Damit können wir noch besser auf die Bedürfnisse unserer regionalen Auftraggeber eingehen. Unser Anspruch ist es, das Gesicht von Hermes in der Fläche zu sein. Ein verlässlicher Partner, der die Bedürfnisse seiner Kunden versteht und umsetzt.
Optimale Ergänzung der Infrastruktur
Bayern ist groß, auch ein Verteilzentrum z.B. in der Nähe des Münchner Flughafens wäre denkbar gewesen. Warum gerade Graben?
Markus Hobein: Bei der Standortwahl spielen viele Dinge eine Rolle, darunter wirtschaftliche, aber auch geographische Fragestellungen. Die Entscheidung für den Standort Graben ist intern sehr schnell gefallen, da er unsere bestehende logistische Infrastruktur optimal ergänzt. Des Weiteren war und ist die sehr gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden ein wichtiger Beleg dafür, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Dieses Vertrauen wollen wir als verantwortungsvoller Arbeitgeber in der Region zurückzahlen.
Kaum ein großes Bauprojekt läuft heute völlig reibungslos ab. Wie haben Sie die vergangenen Monate erlebt?
Markus Hobein: Insgesamt bin ich mit dem Bauverlauf sehr zufrieden, das Ergebnis steht für sich. Wir freuen uns sehr auf unser neues Logistik-Center und sind beeindruckt, in welcher Geschwindigkeit das gesamte Projekt realisiert wurde. Allen Beteiligten an diesem Bauvorhaben möchte ich auf diesem Wege danken und ein großes Lob aussprechen.
Neue Arbeitsplätze für die Region
Ist Ihre Mannschaft in Graben schon komplett oder werden aktuell noch Mitarbeiter gesucht?
Markus Hobein: Wir haben bereits rund 60 neue Kolleginnen und Kollegen in unterschiedlichen Funktionen für unseren neuen Standort gewinnen können. Gleichwohl ist und bleibt die Besetzung offener Stellen für uns durchaus eine Herausforderung. Schließlich befinden wir uns in einer wirtschaftsstarken Region mit einer Arbeitslosenquote von aktuell gerade einmal 3,7 Prozent. Ich bin trotzdem optimistisch, dass wir die offenen Stellen bis zur offiziellen Inbetriebnahme in einigen Wochen erfolgreich besetzen können.
In immer mehr Verteilzentren bietet Hermes geflüchteten Menschen eine Jobperspektive. Wie ist das in Graben?
Markus Hobein: Auch in der Area München bieten wir geflüchteten Menschen bereits eine Jobperspektive an. Das möchte ich auch in Graben realisieren. Unterstützung bekommen wir von der örtlichen Agentur für Arbeit: Die dortigen Kollegen haben uns kürzlich bereits einen Bewerbertag ermöglicht hat, der ausschließlich für geflüchtete Menschen bestimmt war. Die Chancen stehen also gut, auch in Graben schon bald Menschen beschäftigen zu können, die in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben.
Sie sind künftig in Graben das Gesicht von Hermes vor Ort: Wie engagieren Sie sich im Gemeindeleben und wie möchten Sie sich in Zukunft in der Region positionieren?
Markus Hobein: Wir sind mit dem Bürgermeister bereits in guten Gesprächen dazu, wie wir uns künftig vor Ort sinnvoll und gleichzeitig nachhaltig engagieren können. Wichtig ist für mich, dass wir uns in einem Projekt einbringen, in dem wir uns als Unternehmen wiederfinden. Darüber hinaus sehen wir uns als Teil der Gemeinde – und da gehört es zum guten Ton, die Nachbarn einzuladen und sich vorzustellen. Und genau das planen wir für den kommenden Sommer in Form eines Tages der offenen Tür.
Danke für das Gespräch.