Bilanz Hermes verzeichnet Rekordumsatz und setzt auf Digitalisierung

Der Handels- und Logistikdienstleister Hermes hat im Geschäftsjahr 2014 seine seit Jahren erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt. Das Hamburger Unternehmen steigerte den globalen Umsatz um über 7 Prozent auf 2.230 Mio. Euro (2013: 2.083 Mio. Euro). Großen Anteil daran hatte das europäische Paket- und Logistikgeschäft, in dem über 530 Mio. Sendungen bewegt wurden. Die Mitarbeiterzahl der Otto-Group-Tochter stieg um 656 auf weltweite 12.470 Mitarbeiter.

Neue Rekordsendungsmenge: 2014 durchliefen über 530 Mio. Sendungen das europäische Hermes Distributionsnetzwerk. Auch im Nord-HUB Langenhagen (Bild) stiegen die Mengen. (Foto: Hermes)

Der Handels- und Logistikdienstleister Hermes hat im Geschäftsjahr 2014 seine seit Jahren erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt. Das Hamburger Unternehmen steigerte den globalen Umsatz um über 7 Prozent auf 2.230 Mio. Euro (2013: 2.083 Mio. Euro). Großen Anteil daran hatte das europäische Paket- und Logistikgeschäft, in dem über 530 Mio. Sendungen bewegt wurden. Die Mitarbeiterzahl der Otto-Group-Tochter stieg um 656 auf weltweite 12.470 Mitarbeiter. 2015 ergänzt Hermes den Paketversand um neue Services für Privatkunden und geschäftliche Auftraggeber. Im Fokus stehen alternative Möglichkeiten der Sendungszustellung sowie kundenorientierte Lösungen für den grenzüberschreitenden Einkauf auch in Übersee.

„Hermes wächst seit 11 Jahren erfolgreich, insbesondere durch die frühzeitig begonnene internationale Ausrichtung. Diese setzen wir in Richtung Asien und Nordamerika weiter fort und werden zudem die geschäftlichen Möglichkeiten nutzen, die uns die digitale Transformation bietet“, sagt Hanjo Schneider, Vorstand der Otto Group für das Segment Service und Aufsichtsrat der Hermes Europe GmbH. „Wir haben 2015 viel vor. Dazu gehören die Einführung neuer Services im Paketbereich, Online-Lösungen für den Einkauf weltweit und der Aufbau von Start-ups wie unserem Einlagerungsservice „Send&Store“. Darüber hinaus investieren wir massiv insbesondere in Deutschland in unsere logistische und technische Infrastruktur. Hermes soll der Logistikpartner für E-Commerce-Akteure jeglicher Größe werden“.

Hermes offeriert alle Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette des Handels unter einem Markendach – von der Warenbeschaffung über die Qualitätsprüfung und den Transport bis zur Distribution an Privatkunden. Trotz der weltpolitisch und wirtschaftlich angespannten Lage steigerte Hermes seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2014 von 2.083 Mio. Euro im Vorjahr um über sieben Prozent auf 2.230 Mio. Euro.

Effizientes europäisches Paket-Netzwerk

Insgesamt durchliefen 2014 über 530 Mio. Sendungen das europäische Hermes Distributionsnetzwerk. Dabei wurden in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Italien und Russland 7 Prozent mehr Sendungen als 2013 (496 Mio.) bewegt, darunter auch rund 12 Mio. Kataloge sowie mehr als 4 Mio. Möbel und Elektrogroßgeräte. Durch Kooperationen mit nationalen Zustellpartnern in weiteren EU-Staaten sowie deren Integration in das eigene Netzwerk konnte Hermes auch den innereuropäischen Versand optimieren.

Entsprechend konnte das konzernunabhängige Drittgeschäft um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert und damit im fünften Jahr hintereinander zweistellig gestaltet werden. Ein Grund dafür ist die seit vielen Jahren auch von unabhängigen Experten – 2014 zeichnete beispielsweise die Stiftung Warentest Hermes wiederholt als Testsieger aus – attestierte Qualität bei der Zustellung.

Weltweit über 650 neue Arbeitsplätze

2014 wuchs die Zahl der in den 12 Hermes Gesellschaften beschäftigten Menschen weltweit auf 12.470 an (2013: 11.814 Mitarbeiter). Ein Großteil der Neueinstellungen erfolgte in Großbritannien. Im führenden europäischen E-Commerce-Markt werden Internet und Online-Shopping besonders stark genutzt, was sich entsprechend auf die von Hermes erbrachten Dienstleistungen auswirkt.

Paketgeschäft: Neue Infrastruktur und Services

Künftig will Hermes in Deutschland verstärkt kleine und mittelständische Distanzhändler als Kunden für das Paketgeschäft gewinnen. Das logistische Netzwerk wird dafür bis 2019 für rund 300 Mio. EUR ausgebaut. Gleichzeitig rückt Hermes räumlich näher an potenzielle Auftraggeber heran. Für weitere 90 Millionen Euro entsteht derzeit in Löhne (NRW) ein 100.000 m² umfassendes Warenverteilzentrum, das noch in diesem Jahr von Hermes Fulfilment und dem Hermes Einrichtungs Service bezogen wird.

Um den privaten Paketempfang in Deutschland weiter zu optimieren, plant Hermes mit weiteren Branchenunternehmen einen gemeinsamen Paketkasten, der allen Paketdienstleistern für die Zustellung zur Verfügung steht. Eine Pilotphase startet in Kürze. Die bundesweite Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte 2015 geplant. Privatkunden profitieren zudem ab dem 4. Quartal 2015 von neuen kostenfreien Empfängerservices, die den Paketempfang – etwa durch das kurzfristige Umleiten von Sendungen – noch besser planbar machen. Hermes folgt damit dem Wunsch nach einem individuell steuerbaren Paketversand, bei dem der Empfänger weitestgehend selbst als Regisseur den Prozess leitet.

„BorderGuru“: Neuer Service für Händler in Übersee

2015 startet Hermes mit „BorderGuru“ einen weiteren Service, der es Online-Händlern erstmals ermöglicht, ihr Warensortiment weltweit zu verkaufen und auszuliefern. Dafür wird ein „Shipping-Client“ in den Webshop der Auftraggeber integriert. Dieser informiert den Endkunden transparent über alle entstehenden Kosten – Zoll, Transport, Steuer – und koordiniert den Versand- sowie Zahlungsprozess. Auch die Retournierung von Sendungen ist möglich. Aus den USA heraus kann „BorderGuru“ heute bereits weltweit an alle Destinationen zustellen. In den kommenden Wochen starten erste Tests für den Versand von Europa in die USA und nach China.

„BorderGuru ist der Schlüssel für weltweites Onlineshopping und kann dem Vertriebsweg E-Commerce neue Impulse vermitteln. Erste Tests verliefen erfolgreich und zeigen, dass wir mit dieser smarten Lösung internationalen Händlern helfen können, Angebotslücken zu schließen und neue Zielgruppen anzusprechen. Dabei bewerten die Händler insbesondere die auf einen Dienstleister konzentrierte Abwicklung sowie die Kostentransparenz und kundenfreundliche Sendungsverfolgung sehr positiv“, erklärt Hanjo Schneider.

So soll europäischen und amerikanischen Händlern ermöglicht werden, mehr Waren und Produkte auf dem wachsenden chinesischen Markt zu verkaufen. Gleichzeitig erhalten chinesische E-Commerce-Anbieter die Möglichkeit, nach Europa zu expandieren, wobei sie auch auf weitere von Hermes erbrachte Dienstleistungen in den Bereichen Distribution, Fulfilment oder Qualitätsprüfung zurückgreifen können.

Fokus auf asiatischen Logistikmarkt

Um die steigende Nachfrage nach internationalen Transporten von und nach Asien aus Europa noch besser bedienen zu können, baut Hermes seine Präsenz in China aus. Bereits 2014 wurde dafür die Dachgesellschaft Hermes Transport Logistics Asia mit Büros in Hongkong und Shanghai gegründet. Zielgruppe sind chinesische Händler, die logistische Lösungen für die Beschaffung oder den Warenversand benötigen. Im Fokus stehen dabei komplette Supply-Chain-Lösungen sowie umweltschonende Transporte im Bereich der See- und Luftfracht. „Mit der Internationalisierung wächst auch die Verantwortung dafür, globale Lieferketten nachhaltig zu gestalten. Hermes bietet hier weltweit entsprechende Angebote und Leistungen“, sagt Hanjo Schneider.

Hermes Otto International hat sein Engagement in Asien mit der ASTRA Supply Chain Services Ltd. verstärkt. Das Unternehmen offeriert kombinierte Dienstleistungen im Bereich der Auditierung und Qualitätskontrolle in zentralen Beschaffungsmärkten sowie IT-basierte Supply-Chain-Lösungen. Der Fokus der Gesellschaft liegt auf Services für die Textilindustrie. ASTRA unterhält Inspektionszentren an gleich mehreren wichtigen Standorten: Dhaka, Shanghai, Qingdao, Bangkok, Tirupur, Mumbai, Istanbul und Izmir.

Nächster Artikel