Hermes unterstützt Hanseatic Help e.V.: Gutes tun auf Hanseatisch!
Was alles möglich ist, wenn man sich das Motto #einfachmachen auf die Fahne schreibt, zeigt der Hamburger Verein Hanseatic Help e.V.: Von einer kleinen Hamburger Kleiderkammer hin zu einem Zentrum der Hilfsbereitschaft, welches Menschen in schwierigen Lebensbedingungen ganz praktisch unter die Arme greift. Hermes ist seit der ersten Stunde als Unterstützer dabei. Erst am 15. April 2021 hat der Hamburger Logistiker eine Spendensumme in Höhe von 10.000 EUR an die Organisation übergeben – aufgrund der Corona-Pandemie fand die symbolische Spendenscheckübergabe dieses Mal digital statt. Im Interview sprechen Claudia Meister, Geschäftsführerin von Hanseatic Help e. V., und Hermes Schirmherr Stephan Schiller, CEO Hermes International, u.a. über die Entwicklung des Hamburger Vereins, die langjähre Partnerschaft sowie die Auswirkungen von Corona insbesondere auf die Spendenbereitschaft der Menschen. Darüber hinaus geben sie einen Ausblick auf den weiteren gemeinsamen Weg.
Einfach machen!
Hanseatic Help e.V. ist zu einer festen Instanz geworden, die sowohl bedürftige Menschen wie auch wohltätige Vereine, Organisationen und Initiativen in Hamburg und der ganzen Welt unterstützt. Über fünf Jahre gibt es euch nun schon, was hat sich in den letzten Jahren alles getan?
Claudia Meister: Jede Menge! Aus einem losen Zusammenschluss von hilfsbereiten Menschen wurde im Oktober 2015 ein gemeinnütziger Verein, der mittlerweile als wichtiger Knotenpunkt in Hamburgs Soziallogistik fungiert. Wir haben nach einigen Zwischenstationen einen festen Standort in Hamburg-Altona gefunden und neben über 100 ehrenamtlichen Helfer*innen auch ein kleines hauptamtliches Team. Während wir in den Anfangstagen ja v.a. Geflüchteten-Unterkünfte mit Kleidung beliefert haben, bestellen bei uns mittlerweile Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gemeinnützigkeit; von der Jugendeinrichtung bis zur Obdachloseninitiative. Und unser Engagement geht auch über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus, denn Spenden, die hier nicht benötigt werden, senden wir im Rahmen von internationalen Hilfstransporten in Krisenregionen weltweit, zum Beispiel aktuell regelmäßig in die Geflüchtetencamps an den europäischen Außengrenzen, insbesondere nach Griechenland.
Hermes, Unterstützer seit der ersten Stunde.
Hermes unterstützt den Hamburger Verein bereits seit Beginn an. Wie sieht der Support konkret aus und warum ist dem Logistiker dieses Engagement so wichtig?
Stephan Schiller: Hanseatic Help e.V. hat sich, wie wir gerade schon gehört haben, zu einer wahren Institution in Hamburg, und auch darüber hinaus, entwickelt. Das Team ist mit so viel Hingabe, Engagement und Herzblut dabei, das beeindruckt mich persönlich ungemein. Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für das Gemeinwohl einzusetzen ist uns bei Hermes sehr wichtig. Bei den Projekten, die wir fördern, setzen wir auf ein kontinuierliches und langfristiges Engagement, was den Initiativen nicht nur Planungsperspektive ermöglicht, sondern, bedingt durch die Langfristigkeit der Partnerschaft, auch immer wieder Anknüpfpunkte für neue Teilprojekte liefert. Hanseatic Help e.V. unterstützen wir neben einer jährlichen finanziellen Spende mit weiteren Aktionen wie beispielsweise regelmäßigen Sachspendensammlungen, was bei uns sehr gut ankommt. Unsere Mitarbeiter*innen haben zudem die Möglichkeit, im Rahmen des Corporate Volunteerings, das Team von Hanseatic Help e.V. zu unterstützen. Darüber hinaus stehen wir auch mit unserem fachlichen Know-how und einer Pro-Bono-Rechtsberatung jederzeit zur Seite, wenn Rat benötigt wird.
Hermes hat euch wie man sieht einen Spendenscheck überreicht – aufgrund der Corona-Situation auf digitalem Weg. Was bedeutet eine Spendensumme in Höhe von 10.000 EUR für einen Verein wie Hanseatic Help e.V. und wofür wird das Geld eingesetzt?
Claudia Meister: Zweckungebundene Spenden wie diese sind für einen gemeinnützigen und in weiten Teilen spendenfinanzierten Verein wie den unseren immens wichtig. Sie geben uns nicht nur ein gutes Stück Planungssicherheit für das laufende Jahr, sondern helfen uns auch dabei, unsere Fixkosten decken zu können. Eine logistische Infrastruktur – das weiß Hermes ebenso als wir – kostet schließlich Geld: Hallenmiete, Strom, Wasser, Internet, Betriebskosten für unseren LKW, Kartonagen und sonstiges Verpackungsmaterial. Wir bekommen diese Dinge zum Teil gespendet, aber viele Kosten müssen wir dennoch selbst tragen. Dabei unterstützt uns die großzügige Spende von Hermes enorm und dafür möchten wir an dieser Stelle nochmal ganz herzlich „Danke!“ sagen.
Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Es gibt fast keinen Bereich unseres Lebens, den die Corona-Pandemie nicht auf den Kopf gestellt hat. Welche Auswirkungen hat sie auf die Arbeit von Hanseatic Help e.V.?
Claudia Meister: Corona und die Folgen stellen eine große Herausforderung für uns dar. Auf der einen Seite wird unsere Hilfe mehr denn je benötigt. Auf der anderen Seite sind wir seit Beginn der Pandemie gezwungen, mit sehr eingeschränkten personellen Kapazitäten maximale Leistung zu erzielen, um alle bei uns eingehenden Bestellungen abwickeln zu können. Aktuell orientieren wir uns bezüglich der Öffnung unserer Spenden-Annahme am Inzidenzwert und werden erst wieder öffnen, wenn dieser in Hamburg unter 100 fällt. Unser Lager ist glücklicherweise noch gut gefüllt. Dass wir nicht wissen, wie lange wir geschlossen haben werden, macht uns aber schon ein wenig Sorgen.
Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist in der Corona-Krise gestiegen, das zeigen verschiedene Studien. Inwiefern beobachtet ihr, dass sich das Engagement und auch die Bereitschaft zur Spende verändert haben?
Claudia Meister: Wir erfahren viel Zuspruch und Hilfsbereitschaft. Generell und im vergangenen Jahr besonders. Wir beobachten dabei, dass die Menschen zum Teil richtig kreativ werden und die Zeit zu Hause nutzen, um uns bei unserer Arbeit zu unterstützen. Als wir zum Beispiel dazu aufgerufen haben, Waschbeutel für obdachlose Menschen zu nähen, erreichten uns in der Folge täglich jede Menge Pakete mit ebendiesen Waschbeuteln. Die Leute schicken uns auch selbstgestrickte Socken oder bieten an, in ihrem privaten Umfeld gezielt Artikel zu sammeln, die uns fehlen. Es gibt sogar eine Yoga-Lehrerin, die gelegentlich Online-Kurse zu unseren Gunsten anbietet. Das alles freut uns wirklich sehr und macht Hoffnung. Hamburg zeigt einmal mehr, wie solidarisch und hilfsbereit diese Stadt ist, wenn es drauf ankommt.
Anderen Menschen etwas Gutes tun … Hat Hermes diesen Effekt auch gespürt?
Stephan Schiller: Absolut! Schon über ein Jahr begleiten uns nun Kontaktbeschränkungen – mal strenger, mal etwas „lockerer“ wie im letzten Sommer. Wir spüren in diesem Zusammenhang, dass sich der private Versand von Paketen regelrecht als „Nähe-Ersatz“ entpuppt hat. Das bestätigen auch zwei Studien, die wir im letzten Jahr durchgeführt haben: Zahlreiche Feierlichkeiten konnten aufgrund der Pandemie nicht stattfinden, durch ein persönliches Paket konnte dennoch etwas Freude an Familie und Freunde übermittelt werden. Auch innerhalb der Hermes-Belegschaft gab es gerade in der Corona-Zeit viele verschiedene Spendenaktionen. Erst im vergangenen Winter haben wir zum Beispiel eine ganze Corlette voll warmer Kleidung, Schlafsäcke etc. für die Aktion #wärmegeben von Hanseatic Help e.V. gesammelt, die an obdachlose Menschen in Hamburg ausgegeben wurden. Trotz der Tatsache, dass ein Großteil der Kolleg*innen in der Hamburger Unternehmenszentrale momentan von zu Hause aus arbeitet, kamen viele Sachspenden zusammen – einige Kolleg*innen kamen nur in die Zentrale, um ihre Spenden abzugeben. Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung sind in diesen Tagen wichtiger denn je.
Ausblick.
Hermes unterstützt Hanseatic Help e.V. wie wir gehört haben nicht nur durch Spendengelder. Was ist in Zukunft noch alles geplant?
Stephan Schiller: Damit die Spenden am Ende auch dort ankommen, wo sie benötigt werden, ist auch für Hanseatic Help e.V. die Logistik ein zentrales Thema. Als einer der führenden Logistikdienstleister in Deutschland werden wir auch weiterhin mit unserer Fachkompetenz und unserem Know-how unterstützen. Hierzu sind u.a. eine Reihe an Fachvorträgen geplant. Darüber hinaus wollen wir auch an anderen Stellen Synergien nutzen: Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes zum Beispiel arbeiten engagierte, junge Menschen in der sozialen Spendenlogistik der Initiative und packen im Lager- und Hallenmanagement tatkräftig mit an. Hier sehen wir großes Potenzial, besonderen Talenten nach ihrem Einsatz bei Hanseatic Help e.V. den Weg in Richtung Logistik durch eine Ausbildung bei Hermes zu ebnen. Nicht lange zögern, nicht nach Problemen, sondern nach Lösungen suchen – „Einfach machen!“ lautet das Motto von Hanseatic Help e.V. und das wird auch bei Hermes so gelebt. Deshalb bin ich gespannt, was wir in diesem Jahr alles gemeinsam anpacken werden und freue mich, die Organisation als Schirmherr weiter supporten zu dürfen.
Welche Wünsche und Visionen hat Hanseatic Help e.V. für die weitere Arbeit des Vereins?
Claudia Meister: Wir antworten auf diese Frage gerne etwas provokant, dass unser größtes Ziel unsere eigene Abschaffung ist. Weil das bedeuten würde, dass es allen Menschen gut geht und niemand Hilfe benötigt. Leider sind wir davon noch recht weit entfernt. Wir wünschen uns darum, dass wir weiterhin so tollen Zuspruch und die großartige Unterstützung aus der Stadt erfahren und so gewährleistet ist, dass wir weiter schnell, pragmatisch und unbürokratisch dort unterstützen können, wo es nötig ist. Dabei arbeiten wir auch darauf hin, ein noch besseres Netzwerk in der Stadt spannen zu können und gemeinsam auch übergeordnete Fragestellungen in den Blick zu nehmen, wie zum Beispiel den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, in unserem Fall v.a. Textilmüll.
Vielen Dank für das spannende Interview!
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Hier ein Einblick in die Arbeit des Vereins:
Wie läuft es ab, wenn man bei Hanseatic Help e.V. in Hamburg Spenden abgibt? Von der Spendenannahme bis hin zur Auslieferung an Menschen, die diese Spende gut gebrauchen können – das Video veranschaulicht den Weg einer Spende.