Frauen in der Logistik „Man lernt nicht nur verschiedene Abteilungen kennen, sondern erfährt viel über sich selbst“

Amina Zekovic, 22 Jahre alt, absolviert momentan ein Duales Studium bei Hermes Germany. Im Interview erzählt sie uns, welche Chancen und Herausforderungen der Spagat zwischen Theorie und Praxis mit sich bringt.

Amina Zekovic mit einem Kollegen (Foto: Hermes Germany)

Die Logistik gilt nach wie vor als Männerdomäne. In unserer Serie „Frauen in der Logistik“ stellen wir regelmäßig Mitarbeiterinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen vor. Diesmal: Amina Zekovic, Duale Studentin bei Hermes Germany.

Amina, was genau machst du bei Hermes?

Amina Zekovic: Ich befinde mich momentan im 2. Lehrjahr und absolviere mein Duales Studium im Fach Business Administration an der Hamburg School of Business Administration (HSBA). Mein Schwerpunkt liegt dabei auf Medienmanagement und Kommunikation. Bei unserem dualen Studienprogramm wechseln sich alle drei Monate die Theorie- und Praxisphase ab. In der Praxisphase durchlaufe ich verschiedene Abteilungen im Unternehmen und bekomme dadurch viele Einblicke.

Was war dir persönlich wichtig bei der Wahl deines Praxispartners?

Amina Zekovic: Für die Wahl meines Studiums war es mir wichtig, wenn möglich, in einem großen Unternehmen meine Berufserfahrungen zu sammeln, da ich mir dadurch erhofft habe, in verschiedene Bereiche einen Einblick zu bekommen. Das hat sich auf jeden Fall bisher bestätigt.

Die Logistikbranche fand ich schon immer interessant. Vor allem hat es mich gereizt dort meine Erfahrungen zu sammeln, da sie meist als „Männerdomäne“ angesehen wird. Von solchen Vorurteilen habe ich mich zum Glück noch nie aufhalten lassen – im Gegenteil.

Du bist bereits seit August 2022 bei Hermes. In welche Bereiche hat es dich in der Zwischenzeit denn schon verschlagen?

Amina Zekovic: Tatsächlich war meine berufliche Reise bisher eine kunterbunte Mischung. Von Sales und Key Account Management bis hin zum Finance-Bereich war vieles dabei. Im Gegensatz zu anderen Praxispartnern meiner Kommiliton*innen können wir bei Hermes Germany in Abstimmung mit dem HR-Team die eigenen Wünsche und Bedürfnisse bei der Einsatzplanung weitestgehend berücksichtigen. Das ist in meinen Augen ein großer Vorteil auf dem Weg, schlussendlich „meine“ Abteilung zu finden.

Amina Zekovic (Foto: Hermes Germany)

Das ist auf jeden Fall ein Benefit. Welche Benefits sind dir bei Hermes noch so aufgefallen?

Amina Zekovic: Ich finde es super, dass ich die Möglichkeit habe, im Homeoffice zu arbeiten. Zwar bin ich gerne im Büro und sehe die Kolleg*innen live, aber manchmal ist das Homeoffice praktischer, beispielsweise bei Arztterminen. Da erlebe ich eine Kultur des Vertrauens. Apropos Kultur: Ich empfinde unsere Hierarchien als wirklich flach – gerade für ein großes Unternehmen nicht selbstverständlich. Und das Miteinander und der Spaß bei der Arbeit kamen bisher noch in keiner Abteilung, in der ich eingesetzt war, zu kurz. Ein weiteres Highlight ist unsere Kantine. Da bekommt man als Student*in für 1,40 € ein leckeres Essen. Diese Kombination aus Flexibilität, Vertrauen und einer tollen Arbeitskultur macht das Arbeiten bei Hermes für mich besonders attraktiv.

Wenn du das alles so erzählst, sind viele Menschen sicher erstaunt. Bei „Hermes Germany“ denken bestimmt viele: „Die liefern doch nur Pakete aus“.

Amina Zekovic: Wenn man sich überlegt, dass wir wirklich Millionen von Sendungen ausliefern, ist doch eigentlich klar, dass da sehr viel Planung und Organisation dahintersteckt, und es nicht nur rein ums Ausliefern geht. Aber ja: Die meisten meiner Freund*innen dachten wirklich erst, ich wäre dann Zustellerin. Ich kläre dann darüber auf, dass ich in der Zentrale arbeite.

Fragt dich trotzdem manchmal jemand, ob du weißt, wo sich sein Paket gerade befindet?

Amina Zekovic: Zum Glück haben mittlerweile alle verstanden, dass ich hinter diesem Prozess stehe und nicht direkt dran bin. Ein bisschen Ahnung vom operativen Tagesgeschäft habe ich aber trotzdem – ich durfte schon eine Woche im Logistik-Center arbeiten. Da erlebt man hautnah, welchen Weg die Sendungen zurücklegen, wie sie sortiert und verteilt werden. Wir hatten auch eine Zustelltour und einen Nachtdienst. Das ist super interessant, weil so greifbar wird, was sonst nur hinter den Kulissen passiert. Ebenso habe ich gesehen, wie anstrengend die Arbeit der gewerblichen Kolleg*innen sein kann und vor allem wie viel Spaß und Leidenschaft dahinter steckt.

Du hast viel Positives von Hermes Germany erzählt, gibt es denn bisher für dich auch einige Herausforderungen?

Amina Zekovic: Das Duale Studium kann anstrengend sein, da es einen straffen Zeitplan erfordert. Im Vergleich zu anderen Studierenden haben Dual-Studierende keine Semesterferien, da wir während dieser Zeit arbeiten müssen. Ein wesentlicher Vorteil des Dualen Studiums ist jedoch die Vergütung. Das ist finanziell praktisch.

Ebenso studiere ich zu 75 Prozent auf Deutsch und zu 25 Prozent auf Englisch. Dies kann das Studium für jemanden, der nicht vollständig zweisprachig ist, zusätzlich herausfordernd gestalten. Trotz dieser Herausforderungen ist das Duale Studium meiner Meinung nach absolut machbar. Mit guter Organisation und Disziplin kommt man gut zurecht und kann die Vorteile, wie die finanzielle Vergütung und die praxisnahe Ausbildung, voll mitnehmen.

Und wenn es um Hermes geht?

Amina Zekovic: Neue Abteilungen sind zweifellos immer etwas Tolles, aber man muss sich immer wieder an neue Menschen und unterschiedliche Strukturen gewöhnen, was einen kleinen Onboarding-Prozess mit sich bringt. Selbst wenn alles gut läuft, bedeutet der Wechsel eine ständige Anpassung.

Mir fiel das am Anfang schwer, da ich sehr schüchtern und eher introvertiert war. Dieses Feedback habe ich von meinen Ausbildungsbeauftragten erhalten. Mit der Zeit habe ich jedoch an mir gearbeitet und bin selbstsicherer geworden. Das ist einer der schönsten Aspekte dieses Jobs: Man lernt nicht nur verschiedene Prozesse und Abteilungen kennen, sondern erfährt viel über sich selbst und hat die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln.

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