Beitrag zum Klimaschutz Hermes Germany plant Emissionen weiter wirksam zu reduzieren: Science Based Target als klare Leitplanke

Paketlogistiker Hermes Germany verfolgt ehrgeizige Ziele zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Förderung der Dekarbonisierung in der Transportbranche. Bis 2031 sollen 85 Prozent der Fahrzeuge auf der Letzten Meile elektrisch unterwegs sein. Handlungsrahmen ist ein Science Based Target, dem sich der Paketlogistiker verpflichtet hat.

Lokal emissionsfrei auf Zustelltour: E-Transporter von Hermes Germany in Hamburg (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

Die Transformation der Wirtschaft, darunter auch der Verkehrssektor, spielt eine entscheidende Rolle für den Erhalt unseres Planeten. Als einer der führenden Paketlogistiker in Deutschland und Partner zahlreicher Onlineshops und Multi-Channel-Händler übernimmt Hermes Germany Verantwortung und arbeitet aktiv daran, Ressourcen schonender zu nutzen und CO2-Emissionen entlang der gesamten logistischen Kette zu reduzieren. Als Teil der Otto Group hat sich das Unternehmen ambitionierte, wissenschaftlich fundierte Klimaziele gesetzt, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert wurden.

Hermes Germany hat sich als Teil der Otto Group der SBTi verpflichtet. Die Klimaziele der Otto Group wurden im Februar 2024 von der SBTi offiziell validiert, was bestätigt, dass sie wissenschaftlich fundiert sind und im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens stehen. Das Science Based Target (SBT) der Konzernmutter umfasst drei Teilziele, darunter eine Reduktion der Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) um 42 Prozent bis zum Ende des Geschäftsjahres 2030/31 sowie eine Senkung der Scope 3 Emissionen um ebenfalls 42 Prozent bis Ende des Geschäftsjahres 2031/32 – jeweils im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021/22 (mehr dazu hier).

Über das sogenannte Near-Term SBT hinaus strebt die Otto Group langfristig an, bis 2045 Netto-Null-Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen.

Drei Säulen, ein Ziel: Emissionen wirksam reduzieren

Um einen entscheidenden Beitrag zur Zielerreichung zu leisten, fokussiert sich Hermes Germany auf drei zentrale Handlungsfelder, in denen in den vergangenen Jahren bereits gute Fortschritte erzielt wurden: Letzte Meile, Lange Strecke und die unternehmenseigenen Standorte.

Hermes Germany berücksichtigt nicht nur die Emissionen der eigenen Geschäftstätigkeiten (Scope 1 und 2), sondern auch die Emissionen in der Wertschöpfungskette (Scope 3), die etwa durch Transportpartner im Lkw-Verkehr und die eigenständigen Servicepartner auf der Letzten Meile entstehen. Diese Emissionen fließen ebenfalls in die CO2-Bilanz des Unternehmens ein. Darüber hinaus werden auch Emissionssteigerungen durch Wachstum, etwa durch gesteigerte Paketmengen auf der Letzten Meile, vollständig berücksichtigt.

Säule 1: Elektrifizierung der Letzten Meile

Im Bereich der Letzten Meile arbeitet der Paketlogistiker kontinuierlich daran, seine Strukturen anzupassen und die Fahrzeugflotte zu elektrifizieren. Aktuell steht das Unternehmen kurz vor Vollendung seines mittelfristig gesetzten Ziels, bis Ende 2025 in 80 großen deutschen Innenstädten lokal emissionsfrei zuzustellen. Aktuell (Juni 2025) wurde bereits in 70 Innenstädten erfolgreich auf Haustürzustellungen mit E-Fahrzeugen umgestellt, während in mehr als 10 weiteren Städten die Umsetzung läuft.

In Berlin hat Hermes Germany Stand Juni 2025 seine größte Lastenrad-Flotte im Einsatz (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

In Hamburg beliefert Hermes Germany die komplette Stadt bereits emissionsfrei, in Berlin werden Sendungen im gesamten S-Bahn-Ring elektrisch zugestellt, was einer Fläche entspricht, die so groß ist wie das Stadtgebiet von Paris. „Als KEP-Dienstleister sind wir täglich mit einer Vielzahl von Fahrzeugen auf den Straßen unterwegs und möchten aktiv zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. Auch wenn wir mit unseren bestehenden Maßnahmen bereits bedeutende Fortschritte erzielt haben, ist es wichtig, die Elektrifizierung in ganz Deutschland mit Nachdruck voranzutreiben, um einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Servicepartnern zusammen und haben klare Jahresziele sowie weitergehende Maßnahmen verankert, um dem ambitionierten Science Based Target auf der Letzten Meile gerecht zu werden“, erklärt Liv Langmaack, Teamlead Sustainability Implementation bei Hermes Germany. Ihr Team begleitet die Flottenumstellung auf der Letzten Meile. „Wir richten nun den Fokus darauf, bis 2031 85 Prozent der gesamten Flotte auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umzustellen“, fügt Langmaack hinzu. Die kontinuierliche Verbesserung der Reichweiten von E-Fahrzeugen und der stetige Ausbau der Ladeinfrastruktur, sowohl an den eigenen Standorten von Hermes Germany als auch im öffentlichen Raum, haben dazu geführt, dass sich diese Antriebstechnologie auf der Letzten Meile etabliert hat.

Säule 2: Reduktion von Emissionen im Fernverkehr

Hermes Germany setzt sich auch mit der Reduzierung von Emissionen im Fernverkehr auseinander und identifiziert Einsparpotenziale. Der Paketlogistiker testet verschiedene alternative Antriebstechnologien und setzt derzeit mehrere E-Lkw sowie einen Wasserstoff-Lkw ein. „Eine der Herausforderungen im Lkw-Verkehr besteht darin, dass technologische Lösungen bislang nicht flächendeckend verfügbar oder wirtschaftlich umsetzbar sind, wobei wir uns im Bereich der E-Lkw gerade einem wirtschaftlich tragfähigen Betrieb nähern, der jedoch stark von den Energiepreisen abhängt. Hinzu kommt, dass wir bei den verschiedenen Technologien auf dem Markt oft noch im Pilot-Stadium unterwegs sind, da es noch keinen Massenmarkt für praxistaugliche Lösungen gibt“, bemerkt Dennis Caldwell, Future Energy & Transport Manager bei Hermes Germany. Er ergänzt: „Der Aufbau und die Verfügbarkeit geeigneter Ladestationen für schwere Nutzfahrzeuge ist ein zentrales Thema, ebenso wie die technologische Reife der verfügbaren Fahrzeuge.“

Trotz der bestehenden Herausforderungen im Bereich der Langen Strecke hat sich Hermes Germany auch in diesem Bereich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2031 sollen 25 Prozent der Flotte mit klimaschonenden Antriebsoptionen betrieben werden.

Seit Februar 2024 im Einsatz: Der Hyundai FC Xcient Fuel Cell verfügt über zwei H2-Brennstoffzellen und sieben Wasserstoffspeichertanks mit einem Gesamtvolumen von mehr als 32 Kilogramm (Foto: Hermes Germany / Willing-Holtz)

Säule 3: Nachhaltiger Betrieb der Standorte

Durch die vollständige Umstellung auf Ökostrom im unternehmenseigenen Standort-Netzwerk hat Hermes Germany die CO2-Emissionen in den letzten Jahren bereits drastisch reduziert. Der Paketlogistiker nutzt dabei hochwertigen Strom mit dem Label „Grüner Strom“. Anstatt lediglich auf Ökostrom aus bestehenden Anlagen zu setzen, wird beim Grüner-Strom-Label für jede genutzte Kilowattstunde ein fester Betrag direkt in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. Zukünftig liegt der Fokus darauf, die Emissionen der Heizungen durch schrittweise Umrüstungen der Technik weiter zu senken.

Weitere Hebel

Ein etabliertes und stetig weiter wachsendes Out-of-Home-Netzwerk mit rund 17.000 PaketShops, die kontinuierliche Optimierung von Prozessen und digitale Tools wie beispielsweise die Navigationslösung HERNAV fördern die Emissionsreduktion darüber hinaus. Auch Mitarbeitende können aktiv zum Klimaschutz beitragen, etwa durch die Nutzung eines (Job)Rads für den Arbeitsweg oder den Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn für Geschäftsreisen. Außerdem engagiert sich Hermes Germany zusammen mit der Otto Group in Klimaschutzprojekten und unterstützt beispielsweise die Initiative „toMOORow“, die sich für die Wiedervernässung und nachhaltige Nutzung von Mooren einsetzt und somit Ökologie mit Ökonomie verbindet. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von der Umweltstiftung Michael Otto gemeinsam mit der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum (mehr zum Projekt toMOORow).

Hermes Germany setzt sich mit seinen Zielen für messbare Fortschritte ein, die im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens stehen. Unverzichtbare Basis, um den eigenen Fortschritt in den Klimaschutzaktivitäten laufend messen zu können und neue Reduktionsmaßnahmen zu identifizieren, sind belastbare Daten, die der Paketdienstleister für die einzelnen Transportabschnitte eines Pakets erhebt.

Einen allgemeinen Überblick über Nachhaltigkeitskennzahlen der KEP-Branche liefert die im Frühjahr 2025 veröffentlichte Nachhaltigkeitsstudie des Bundesverbands Paket- und Expresslogistik (BPEX)

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