Hermes setzt in Berlin ab sofort zwei weitere Lastenräder ein: Die ersten belastbaren Erfahrungen mit der alternativen Zustellmethode wurden in der Hauptstadt mit dem Projekt „KoMoDo“ im vergangenen Jahr gesammelt – mittlerweile wurden mehr als 35.000 Sendungen per Lastenrad vom Berliner Mauerpark zugestellt.
„Die Zustellung per Lastenrad hat viele Vorteile“, erklärt Michael Peuker, New Mobility Manager bei Hermes Germany. „Daher bauen wir unsere Tests vor allem hier in Berlin weiter aus.“ Mit den in Berlin eingesetzten E-Cargobikes können viele innerstädtische Staus umfahren werden, indem die Radwege genutzt werden. Auch die Parkplatzproblematik, mit der viele Boten in Großstädten zu kämpfen haben, wird so entschärft. Denn mit dem Lastenrad kann meist direkt bis vor die Haustür gefahren werden.
Partnerschaft mit GreenPack
Hermes setzt dabei auf GreenPack-fähige E-Cargobikes und verstärkt die Zusammenarbeit mit dem Berliner Startup. Die Firma GreenPack vermietet intelligente, standardisierte Akkus, die in verschiedensten Anwendungen der Elektromobilität zum Einsatz kommen. Seit Oktober 2018 testen Greenpack und Hermes in Berlin bereits einen „Sharingpoint“ (Batteriewechselautomaten) für den Lastenradeinsatz.
„Die zusätzlichen Lastenräder erproben wir gerade auf Herz und Nieren“, sagt Pouyan Anvari, Area Manager Last Mile Berlin bei Hermes Germany und zuständig für den Einsatz. „Entlang des gesamten inneren S-Bahnrings werden die Lastenräder momentan eingesetzt.“
Bundesweite Elektrifizierung der Fahrzeugflotte
Der Ausbau der Lastenräder-Anzahl ist ein weiterer Schritt im Gesamtkonzept „Urban Blue“, für das Hermes im Jahr 2018 mit dem Nachhaltigkeitspreis Hanse Globe ausgezeichnet wurde. Darunter fasst Hermes verschiedene neue Mobilitätskonzepte zusammen, die neben alternativen Zustellmethoden, etwa per Lastenrad, auch die sukzessive Elektrifizierung der Transporterflotte umfasst. Klares Ziel: Bis zum Jahr 2025 soll die Zustellung in den Innenstädten der 80 deutschen Großstädte emissionsfrei erfolgen. Um dies zu erreichen, setzt Hermes auf die Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, allen voran mit Mercedes-Benz Vans. Im Zuge dieser strategischen Partnerschaft werden in den kommenden Jahren bundesweit 1.500 E-Transporter der Modelle eVito und eSprinter in den Fuhrpark von Hermes integriert. Außerdem testet Hermes auch gemeinsam mit Volkswagen und emovum. Das Engagement von Hermes beim Einsatz elektrisch betriebener Transporter in der Paketzustellung reicht bis in die frühen 1990er Jahre zurück.