Hermes testet in Rostock derzeit den Einsatz eines Lastenrades: In den Stadtteilen Lütten Klein und Evershagen werden somit Päckchen und Pakete ab sofort emissionsfrei zugestellt. Das Pilotvorhaben ist Teil des Projekts „Ich entlaste Städte“ des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Für Hermes ist es bereits das zweite Lastenrad in Rostock, das erste ist seit September 2018 auf den Straßen unterwegs.
Die Vorteile einer Paketzustellung per Lastenrad liegen auf der Hand: die geringere Verkehrsbelastung und eine emissionsfreie Zustellung sorgen für eine lebenswertere Stadt. „Wir freuen uns bei dem bundesweiten Projekt ´Ich entlaste Städte´ mitwirken zu können und erhoffen uns noch mehr Erkenntnisse zum Einsatz von Lastenrädern im Rostocker Stadtverkehr. Die bisherigen Ergebnisse sind so aussichtsreich, dass wir zeitnah ein drittes eigenes Lastenrad in Rostock in Betrieb nehmen werden. Eine weitere Vergrößerung der Flotte halte ich perspektivisch ebenfalls für denkbar, sofern für uns ein wirtschaftlicher Betrieb sichergestellt werden kann“, erklärt Michael Peuker, New Mobility Manager bei Hermes Germany.
Mikrodepots zwingend erforderlich
Mit dem neuen Lastenrad können täglich rund 110 Sendungen emissionsfrei geliefert werden – nicht nur in der mengenstarken Vorweihnachtszeit eine willkommene Unterstützung. Erklärtes Ziel von Hermes ist mittelfristig der Einsatz von Lastenrädern auch in der Rostocker Innenstadt. „Natürlich wären die Lastenräder im Stadtkern besonders effektiv“, sagt Tobias Gawor, Manager Last Mile bei Hermes Germany in Rostock. „Für einen solchen Einsatz benötigen wir allerdings in der City ein Mikrodepot, in dem die Be- und Entladung des Lastenrads erfolgen kann. Hier sind wir auf Schützenhilfe der Stadt Rostock angewiesen.“
Vom DLR gesteuert, vom Bundesumweltministerium gefördert
Bei dem vom DLR gesteuerten Gesamtprojekt sind mittlerweile 400 Unternehmen und Institutionen beteiligt. Erste Ergebnisse von Europas größtem Lastenrad-Testprojekt zeigen, dass die Lastenräder bei zwei von drei Fahrten anstelle von Pkw oder leichten Nutzfahrzeugen eingesetzt wurden. Gefördert wird das Vorhaben zudem durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. Interessierte Testpiloten können sich noch bis Mitte 2019 bewerben.
Bundesweite Elektrifizierung der Fahrzeugflotte
Das Pilotprojekt in Rostock ist ein weiterer Schritt im Gesamtkonzept „Urban Blue“, für das Hermes in diesem Jahr mit dem Nachhaltigkeitspreis Hanse Globe ausgezeichnet wurde. Darunter fasst Hermes verschiedene neue Mobilitätskonzepte zusammen, die neben alternativen Zustellmethoden, etwa per Lastenrad, auch die sukzessive Elektrifizierung der Transporterflotte umfasst. Klares Ziel: Bis zum Jahr 2025 soll die Zustellung in den Innenstädten der 80 deutschen Großstädte emissionsfrei erfolgen. Um dies zu erreichen, setzt Hermes auf die Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, allen voran mit Mercedes-Benz Vans. Im Zuge dieser strategischen Partnerschaft werden in den kommenden Jahren bundesweit 1.500 E-Transporter der Modelle eVito und eSprinter in den Fuhrpark von Hermes integriert. Außerdem testet Hermes auch gemeinsam mit Volkswagen und emovum. In Berlin nimmt Hermes zudem an einem umfangreichen Test mit E-Cargobikes („KoMoDo“) teil. Das Engagement von Hermes beim Einsatz elektrisch betriebener Transporter in der Paketzustellung reicht bis in die frühen 1990er Jahre zurück.