Neues Logistikzentrum in Löhne Hermes plant Inbetriebnahme bis Juni

Im nordrhein-westfälischen Löhne errichten Hermes Fulfilment (HF) und der Hermes Einrichtungs Service (HES) im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes ein neues Logistikzentrum. Große Teile des Baus am Scheidkamp sind bereits fertiggestellt, die offizielle Inbetriebnahme rückt näher. Zum aktuellen Baufortschritt sprachen wir mit Rolf Müller, der bei Hermes Fulfilment als Projektleiter die Bauarbeiten am Neubau überwacht und steuert.

Rolf Müller, Hermes-Projektleiter für den Neubau des Logistikzentrums in Löhne. (Foto: Hermes)

Im nordrhein-westfälischen Löhne errichten Hermes Fulfilment (HF) und der Hermes Einrichtungs Service (HES) im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes ein neues Logistikzentrum. Große Teile des Baus am Scheidkamp sind bereits fertiggestellt, die offizielle Inbetriebnahme rückt näher. Zum aktuellen Baufortschritt sprachen wir mit Rolf Müller, der bei Hermes Fulfilment als Projektleiter die Bauarbeiten am Neubau überwacht und steuert.

Herr Müller, Sie sind als Projektleiter für die Realisierung des neuen Logistikzentrums verantwortlich und mit der Planung der kombinierten Betriebsstätte betraut. Wie geht es mit dem Bau voran?

Mit den baulichen Aktivitäten liegen wir im geplanten Zeitrahmen. Die 84.000 Quadratmeter Hallenfläche, die Hermes Fulfilment für die Lagerung, Kommissionierung und Retourenbearbeitung nutzen wird, sind genauso fertiggestellt wie das 16.000 Quadratmeter große HUB, das der Hermes Einrichtungs Service betreiben wird. Da das Wetter bislang sehr gut mitgespielt hat, sind die Asphalt- und Betonarbeiten in den Außenbereichen weitestgehend abgeschlossen. Bis zu acht Meter hohe Lärmschutzwände schirmen das Logistikzentrum von der umliegenden Bebauung ab. Aktuell werden rund um die Anlage Bäume angepflanzt. Die Eingrünung soll dazu beitragen, dass sich der Hallenkomplex besser in das Landschaftsbild einfügt.

Welche Prozesse gilt es aktuell zu steuern?

Inzwischen sind alle Regale aufgestellt, in denen später die Paletten mit weißer Ware, also Waschmaschinen, Kühlschränke und weitere Großgeräte, gelagert werden. Als nächster Schritt müssen alle 54.000 Palettenregalplätze in das bestehende Lagerverwaltungssystem eingepflegt werden, damit die Software später sämtliche Prozesse vom Wareneingang bis zur Übergabe der Ware an den Hermes Einrichtungs Service steuern kann.

Infografik: Der Ablauf im Logistikzentrum. (Bild: Hermes)

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Welche technischen Neuerungen werden in dem neuen Logistikzentrum umgesetzt?

Aus Gründen der Energieeffizienz werden sämtliche Hallen und Büros mit LED-Leuchten ausgestattet. Nebenräume bekommen darüber hinaus Präsenzmelder, die dafür sorgen, dass sich das Licht von selbst wieder abschaltet, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Sogenannte Luftschleieranlagen an den Toren verhindern, dass kalte Luft in die Hallen strömt. Das Logistikzentrum verfügt über 180 Stellplätze für Wechselaufbauten. Der überwiegende Teil dieser Stellplätze ist aus Lärmschutzgründen überdacht. Die gesamte Immobilie ist so konzipiert, dass ein leistungsstarkes Blockheizkraftwerk eingebaut werden kann. Die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme können wir dann zur Beheizung der Gebäude und zur Warmwasserbereitung nutzen.

Was macht den neuen Standort aus im Vergleich zu den aktuellen Betriebsstätten in Löhne?

Das neue Logistikzentrum ist für die Abwicklung von Großstücken konzipiert und wird von Hermes Fulfilment und Hermes Einrichtungs Service gemeinsam genutzt. Der überwiegende Teil der Lagerflächen, die Hermes Fulfilment bewirtschaftet, ist über eine Brücke direkt mit dem HUB des Hermes Einrichtungs Service verbunden, so dass sich die Lkw-Transporte zwischen den Außenlägern und dem HUB deutlich reduzieren werden. Das verbessert nicht nur die Verkehrssituation, sondern entlastet auch die Umwelt. Dass das Warehousing sowie der Transportservice für das Zwei-Mann-Handling erstmals unter einem Dach gebündelt sind, ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Das Logistikzentrum wird über ein Parkhaus mit 400 Pkw-Stellplätzen für Mitarbeiter verfügen. Außerdem wird es am Standort Löhne nun eine Kantine für die Hermes-Beschäftigten geben.

Welche Vorteile ergeben sich für die Kunden dadurch, dass Hermes Fulfilment und Hermes Einrichtung Service künftig unter einem Dach agieren?

Die räumliche Konzentration macht es einfacher, unsere mit den Online-Händlern vereinbarten Serviceziele zu erreichen. Der Umschlag wird effizienter, weil die gesamte logistische Abwicklung unter einem Dach erfolgt. Die Lieferzeiten werden sich verkürzen, weil Zwischenverkehre wegfallen. Alles in allem wird die Qualität der Dienstleistung steigen, weil der gesamte Prozess vom Wareneingang bis zum Warenausgang straffer abläuft.

Mit welchen CO2-Einsparungen rechnen Sie, wenn der Betrieb an einem Standort konzentriert wird?

Weil sich die Verkehre zwischen den Betriebsstätten reduzieren, werden pro Jahr schätzungsweise 250 bis 300 Tonnen weniger CO2 anfallen. Durch den Einbau der LED-Beleuchtung wird sich der CO2-Ausstoß um etwa 550 Tonnen im Jahr verringern. Weitere 1.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich lassen sich mit dem geplanten Blockheizkraftwerk einsparen. Insgesamt gehen wir also von einem Einsparpotenzial von 1.800 Tonnen CO2 pro Jahr aus. Damit kommen wir unserem mittelfristigen Ziel, bis zum Geschäftsjahr 2020/21 die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 2006/07 auf die Hälfte zu senken, ein ganzes Stück näher.

Wie und wann erfolgt der Umzug?

Die Testphase mit ersten Einlagerungen in einer Halle begann Mitte Februar. Mitte März werden der Wareneingang und der Retourenbetrieb in das neue Logistikzentrum verlegt. Einen Monat später ist der Umzug des HUBs von Hermes Einrichtungs Service und der Verwaltung von Hermes Fulfilment geplant. Voraussichtlich im Juni wird das neue Logistikzentrum komplett „hochgefahren“ sein.


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