PaketShops: Tine Wittler macht sich für Hermes PaketShop stark
Seit 11 Jahren ist Kerstin Braudorn Betreiberin eines Hamburger Hermes PaketShops. Bei der Aktion „Wir machen Ihren Shop grün“, initiiert vom Hamburger Abendblatt, gewann sie eine komplette Umgestaltung ihres Geschäfts in der Beselerstraße.
Eine blaue Flagge mit weißer Schwinge weht vor dem frisch renovierten Hermes PaketShop in Hamburg-Groß Flottbek. Die ersten Frühaufsteher kommen ab 7 Uhr, um die neueste Bild-Zeitung zu kaufen. Um 8.30 Uhr läuft schon die zweite Kanne Kaffee durch, damit in Kerstin Braudorns Laden niemand ohne ein Lächeln auf den Lippen den Shop wieder verlassen muss. „Das sieht ja toll aus mit den neuen Bartischen am Fenster und so geräumig ist es geworden, ganz ungewohnt“, bemerkt eine Kundin. Eigentlich wollte sie nur schnell eine Zehnerlage Briefmarken kaufen. „Wie praktisch“, sagt sie. „In der Postfiliale ist die Schlange immer so lang und bei Kerstin bekomme ich direkt, was ich brauche.“
Alles hat im neuen Hermes PaketShop seinen Platz gefunden. Vor ein paar Tagen sah es hier noch ganz anders aus. Der Shop mit Lotto-Toto und Reinigungsannahmestelle wurde aufwendig renoviert. Wände wurden geweißelt, Fußboden und Elektrik neu verlegt, neue Fenster und Türen bereits im Vorfeld durch den Vermieter eingebaut. Bei einer Aktion des Hamburger Abendblattes unter dem Motto „Wir machen Ihren Shop grün“ hat Betreiberin Kerstin Braudorn eine neue Ladeneinrichtung gewonnen.
RTL-Einrichtungsfrontfrau Tine Wittler hat die Schirmherrschaft für die Renovierung übernommen und war am 4. September persönlich vor Ort. Nach zwei Wochen geschlossenen Ladentüren hat Kerstin Braudorn ihr Geschäft für Stammkunden, Freunde und Bekannte wieder geöffnet. Auf der neu eingebauten Ladentheke reihen sich Kickerheft-Sticker an ein buntes Potpourri aus Süßigkeiten: von Chuppa Chups, über Brausetaler, Salzheringe bis hin zu Weißen Mäusen. In den frisch montierten Regalwänden finden sich ordentlich gestapelt blaue Hermes Pakete, Rote mit Otto Label, orangefarbene Sportscheckpappkartons und weitere Kisten.
Draußen sitzen Mutter Ursula und Freundin Angela bei einer Tasse Kaffee. Kerstin wirbelt durch den Shop. Sie muss sich erst an die schicke neue Einrichtung gewöhnen – genau wie ihre Kunden.
„Als ich mich für die Aktion beworben habe, wusste ich irgendwie schon, dass ich Glück haben würde. Der Einsendeschluss der Ausschreibung fiel genau auf meinen Geburtstag, den 30. April“, erzählt Braudorn fröhlich. „Mitsprache bei der Auswahl der Inneneinrichtung hatte ich nicht viel, aber dafür habe ich ja mit Tine eine prominente Schirmherrin“, lacht Braudorn. Noch bis vor ein paar Monaten hätte sich Kerstin Braudorn nicht träumen lassen, dass die aus Funk und Fernsehen bekannte Wittler mit einem Glas Sekt auf ihre neue Ladeneinrichtung anstößt. „Tine ist ein echter Kumpeltyp ohne Allüren, sehr offen und symphatisch. Ich habe ihr als Ältere gleich das Du angeboten und sie hat mich und meine Freundinnen in ihre Kneipe eingeladen“, schwärmt sie.
Seit 11 Jahren betreibt Kerstin Braudorn (56) den Hermes PaketShop in der alten Jugendstilvilla. Sie wohnt gleich nebenan in der Steenkampsiedlung. Dort ist sie aufgewachsen als älteste Tochter in einem Vier-Mädelhaus. Ihre Mutter und eine der Schwestern kommen beinahe täglich auf einen Plausch vorbei. Der PaketShop gehört für die Braudorns inzwischen zum Familienleben. Doch das war nicht immer so.
„Ich bin durch ganz Deutschland gereist, nach München zum Oktoberfest oder nach Salzburg und bis in die Schweiz. Zusammen mit meiner Schwester habe ich von 1990 bis 2001 bei der Deutschen Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft (DSG) gearbeitet. Wir hatten so viel Spaß bei der Bewirtung der unterschiedlichen Menschen auf unseren Reisen. Sie war im Bistro beschäftigt und ich im Restaurant.“ Nach drei Bandscheibenvorfällen war dann Schluss mit dem Reisen. Aber die Freude am täglichen Austausch mit den Menschen ist geblieben. 2004 hat sie das ehemalige Lotto Toto-Geschäft in der Beselerstraße übernommen. Kerstin Braudorn zeigt alte Fotoalben aus dieser Zeit und von den Anfängen als Hermes PaketShop.
„Jetzt kommt ein Schriftsteller“, sagt Braudorn, bevor sie wieder an ihren Tresen flizt und den nächsten Kunden bedient. Seine Bücher verkauft sie hier, nimmt Hilfspakete für die Flüchtlingsinitiative in Hamburg-Bahrenfeld entgegen und gibt nebenbei versiert Tipps zum Paketversand. Auch Christian Rach oder Mario Barth waren schon bei ihr im Laden, aber davon lässt sich Braudorn nur wenig beeindrucken. Bei ihr bekommt jeder den gleichen Service und für 1 Euro auch gerne einen heißen Kaffee.