Letzte Meile: Hermes investiert über 100 Millionen Euro
Hermes Germany investiert in den kommenden fünf Jahren über 100 Millionen Euro in Lohn- und Personalkosten in der Paketzustellung. Für Hermes tätige Servicepartner werden dadurch in die Lage versetzt, ihren Zustellern perspektivisch einen Stundenlohn von mindestens 12 Euro zu zahlen. Im Geschäftsjahr 2019 wird zunächst eine Erhöhung auf über 10 Euro umgesetzt, die in vielen Metropolregionen wie z.B. München bereits heute deutlich höher liegt. Möglich wird dies vor allem durch Anhebung der Paketpreise. Zum 1. November hat Hermes zudem erstmals einen Peak-Zuschlag für Händler zu Weihnachten eingeführt.
Hermes Germany kooperiert aktuell mit rund 280 Servicepartnern, die bis zu 95 Prozent der Zustelldienstleistung von Hermes in Deutschland erbringen. Servicepartner sind zu 100 Prozent eigenständige Unternehmen, die sich auf Zustellaufträge von Hermes bewerben und diese mit eigenem Personal durchführen. Alle Servicepartner von Hermes werden regelmäßig durch externe Prüfinstitute auditiert. 2018 durchlaufen sämtliche Partner den Prüfprozess. Die Auditierung ist seit ihrer Einführung 2012 sukzessive optimiert und geschärft worden. Ein Schwerpunkt der extern begleiteten Kontrollmaßnahmen liegt auf der Einhaltung geltender Lohn- und Arbeitszeitgesetze.
„In Zeiten des boomenden Onlinehandels sind die Zusteller und unsere Servicepartner das Rückgrat in der Paketzustellung. Mit dem signifikanten Invest von mehr als 100 Millionen Euro wollen wir diese Zusammenarbeit stärken und dafür sorgen, dass die Anerkennung für die Leistung des Zustellers steigt“, sagt Olaf Schabirosky, CEO von Hermes Germany. „Wir erhöhen schrittweise die Vergütung unserer Servicepartner, sodass diese ihren Angestellten flächendeckend höhere Löhne zahlen können. Für 2019 ist zunächst ein Stundenlohn von mehr als 10 Euro vorgesehen. Diese interne Lohnuntergrenze heben wir sukzessive auf mindestens 12 Euro pro Stunde an.“
Höhere Preise für höhere Löhne
Möglich wird die Anhebung der Lohn- und Personalkosten u.a. durch höhere Paketpreise. Hermes hatte bereits Ende Februar angekündigt, Mehreinnahmen aus der Preisanpassung zum 1. März in die Entlohnung von Servicepartnern und Zustellpersonal zu investieren. Gleiches gilt für die seit 1. November erstmals gültigen Peak-Zuschläge im Weihnachtsgeschäft. „Für nächstes Jahr sind weitere Preisanpassungen geplant – nicht nur, um die Löhne der Zusteller weiter anzuheben, sondern auch mit Blick auf Zukunft weisende Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Elektromobilität“, sagt Olaf Schabirosky.
Zuletzt hat Hermes mehrere Millionen Euro in die Einführung einer digitalen Tourenplanungssoftware mit intelligenter Routen- und Verkehrsplanung investiert. Die Software kommt bundesweit auch bei den Servicepartnern zum Einsatz und soll u.a. die Einarbeitung neuer Zusteller vereinfachen. Parallel treibt Hermes den Ausbau des bundesweiten PaketShop-Netzes voran, das auf bis zu 20.000 Annahmestellen erweitert werden soll. Paketempfänger können die PaketShops kostenfrei als Lieferadresse z.B. für Onlinebestellungen nutzen und ihr Paket dort innerhalb von 10 Tagen abholen. Die konsolidierte Zustellung von Paketen an einen Abgabepunkt, z.B. an einen PaketShop, ist wirtschaftlich effizient, reduziert Verkehr und Emissionen und entlastet den Zusteller.
Korrektur: In einer vorherigen Version hieß es im Antexter, die über 100 Millionen Euro würden „insbesondere“ für die Vergütung der Servicepartner aufgewendet. Korrekt ist, dass die Gesamtsumme für die Vergütung der Partner eingesetzt wird.