Starship-Roboter liefern Pakete für Hermes in Hamburg aus
Der Logistikdienstleister Hermes Germany und das europäische Technologie-Start-up Starship Technologies haben in Hamburg testweise die Paketzustellung per Roboter begonnen. Im Stadtteil Ottensen ist der erste Pilottest erfolgreich gestartet, in Volksdorf finden aktuell letzte Erprobungsfahrten statt. Dort sollen kommende Woche erste reguläre Sendungen transportiert werden. Voraussichtlich Mitte Oktober beginnen die Tests im Grindel. Die insgesamt drei von Hermes eingesetzten Starship-Roboter verkehren auf Kundenbestellung zwischen Hermes PaketShop und Haustür, beliefert werden ausschließlich registrierte Testkunden. Zusteller ersetzen die Roboter nicht. Der Einsatz in Hamburg ist zunächst bis Ende 2016 geplant.
„Der Teststart in Hamburg ist für uns ein Meilenstein. Nie zuvor haben uns Roboter in der Paketzustellung unterstützt. Und auch wenn das Projekt natürlich noch in einer sehr frühen Pilotphase steckt: Der testweise Einsatz von Starship-Robotern gibt schon heute einen faszinierenden Einblick in die Logistik der Zukunft“, sagt Frank Rausch, CEO von Hermes Germany.
„Das Testprogramm unserer Zustellroboter in Hamburg ist nun offiziell gestartet. Als zweitgrößte Stadt des Landes und wichtiger Handelsplatz ist die Stadt aus unserer Sicht optimal dafür geeignet, um neue Logistiktechnologien zu testen. Wir sind sehr gespannt auf den Testlauf und freuen uns, möglichst viele Menschen von unserer Idee überzeugen zu dürfen“, sagt Ahti Heinla, CEO von Starship.
Vom PaketShop an die Haustür
Während des aktuellen Pilottests setzt Hermes die Starship-Zustellroboter ein, um im PaketShop hinterlegte Sendungen zum Empfänger zu bringen. Im Normalfall müssen solche Sendungen persönlich abgeholt werden. Dank der Roboterzustellung können sich Testkunden in Hamburg diesen Weg nun sparen und auf Wunsch einen Roboter damit beauftragen, die Sendung an die Haustür zu bringen. Jeder Starship-Roboter transportiert bis zu zwei Hermes S-Pakete (á 35x34x15 cm) in einem sicher verschlossenen Fach, das vom Kunden nur über einen individuellen Öffnungslink entriegelt wird. Den Link erhält der Kunde kurz vor Ankunft des Roboters per SMS.
Klassische Zustelltouren, bei denen Hermes-Boten z.B. Online-Bestellungen oder Privatpakete direkt vom Absender zum Kunden nach Hause liefern, ersetzt der Starship-Roboter also nicht. Arbeitsplätze werden nicht abgebaut. Vielmehr installiert Hermes mit dem Zustellroboter einen neuen Service, der den Paketempfang weiter vereinfacht.
Ständiger Kontakt zur Leitzentrale
Alle von Hermes eingesetzten Roboter sind während des Betriebs zu jeder Zeit live mit einem Operator in der Leitzentrale von Starship verbunden, der alle Fahrten überwacht und bei Bedarf sofort eingreifen kann. Zusätzlich wird jeder Roboter von einem eigenen „Handler“ begleitet. Der Handler hält dauerhaft Kontakt zur Leitzentrale, kontrolliert den Fahrweg, beantwortet Fragen und kann im Notfall vor Ort sofort eingreifen. Ein Starship-Roboter ist also niemals 100-prozentig autonom. Dank GPS und eigener Lokalisierungstechnologie lässt sich die Position des Fahrzeugs konstant bis auf einen Zoll exakt zurückverfolgen.
Zustellroboter von Starship fahren ausnahmslos auf Fußwegen und maximal mit Schrittgeschwindigkeit. Radwege und Straßen werden nur nach vorheriger Prüfung des Handlers und Freigabe der Leitzentrale gekreuzt. Nahende Hindernisse erkennt der Roboter dank der eingebauten Kameras und Sensoren eigenständig und stoppt sofort. Zwischenfälle gab es auch deshalb in den bisherigen Tests nicht, weder bei den ersten Fahrten in Hamburg noch in einer der anderen Teststädte von Starship, darunter London, Washington und Tallinn/Estland.
Weitere Informationen zum Pilottest von Hermes und Starship in Hamburg finden Sie in unserem Dossier.
Lesen Sie dazu auch:
„Paketroboter in Hamburg: Unterwegs mit 6D9“ (Otto Group Unterwegs; externer Link)
Aktualisierung, 21.12.2016:
Hermes und Starship Technologies verlängern den Roboter-Pilottest in Hamburg bis vorerst 31. März 2017.